Bei der Lesung wurde mir u.a. die Frage gestellt, wie man als Angehöriger helfen kann. Wie man nicht die falschen Worte sagt und lieber das Richtige tut. Bei mir war es so, dass ich sehr viel Zuspruch hatte und zum Beispiel Besucher "eingeteilt" habe. Ohne Freunde oder nahe Menschen schafft man so etwas nicht. Aber man braucht auch Rückzugsmöglichkeiten. Das Gesicht veränderte sich, ich war erschöpft, super gutgelaunt und im nächsten Moment musste ich weinen. Das wollte ich weder mir noch meinen Herzensmenschen zumuten. Natürlich kann man nicht alles planen, aber für mich war es gut, dass meine Menschen da waren wenn ich sie brauchte, mich aber auch in Ruhe gelassen haben, wenn ich das wollte.
Sprechen - wie im wahren Leben - ist das Wichtigste. Und wenn man dazu zu müde ist, geht immer noch ´ne SMS. Wenn Ihr Angehörige seid, könnt Ihr eigentlich nichts falsch machen, wenn Ihr den erkrankten Menschen weiter an Eurem Leben teilhaben lasst. Ich wollte wissen, ob die Kinder krank sind oder die Arbeit doof. Ganz normales Interesse wie im normalen Alltag, vielleicht sogar ein bisschen mehr, weil das Leben der anderen vom eigenen ablenken kann. Natürlich hilft auch das Sprechen über den Krebs und die Behandlung.
Aber an manchen Tagen möchte man einfach nur in den Arm genommen werden und über andere Dinge reden.
♥
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