Sonntag, 28. November 2010

Hilfe - Alternative Heilmethoden bei Krebs

Teil 4: Heute wurde ich gefragt, ob es wirklich stimmt, dass mir gesagt wurde, jemand würde bei Krebs keine Chemo machen, sondern nur mit Homöopathie behandeln. Ja. Das war so. Man bekommt allerhand Rat-Schläge und man muss sorgsam abwägen und damit umgehen..
Mir hat sich nie die Frage gestellt. Klar hatte ich keine Lust darauf, Haare zu verlieren und Übelkeit und Schmerzen zu verspüren. Aber die Krebstherapie ist nicht umsonst eine der teuersten. Das System ist Dank Forschung und Erfahrung schon sehr ausgeklügelt. Wenn ein Medikament Nebenwirkungen verursacht, können diese durch ein weiteres Medikament zumindest gemildert werden. Und so weiter. Es heisst, dass Tumore Vitamin C nicht mögen und ich habe in dieser Zeit Orangensaft geliebt, also könnte das stimmen, aber bewiesen ist das nicht und die Broschüre des Tumorzentrums Freiburg räumt mit allem auf. Man kann sie herunterladen oder in manchen Kliniken und Wartezimmern bekommen.
Dass Homöopathie als Unterstützung zur Chemo- und Strahlentherapie genommen werden kann, unterschreibe jedoch auch ich. Traumeel zum Beispiel hilft bei den Nebenwirkungen und eine Entgiftung nach der ganzen Tortur ist auch nicht verkehrt, im Gegenteil. Aber noch heute sage ich: Ich hätte niemals auf die Chemotherapie verzichtet, denn gerade bei Hodgkin gilt sie als Heilmittel und nicht (nur) als lebensverlängernd.
Alles Liebe,
Eure Jess

Freitag, 26. November 2010

Hilfe - Angehörige

Teil Drei meiner kleinen Reihe außerhalb des Buches: Mich schreiben immer wieder Menschen an, die mich Dinge fragen - und an dieser Stelle greife ich nach Absprache Fragen raus, um sie öffentlich zu beantworten. Heute mal mein Bauchgefühl zum Thema soziales Umfeld.
Viele überlegen, wem sie sagen sollen, dass sie nun an Krebs erkrankt sind.
Ich bin der Meinung, dass man gründlich aussieben sollte: Wer tut mir gut, wer versteht mich, wem kann ich was plausibel erklären und wer ist ein Energiezieher? Dann weiss man eigentlich schon, wem man es sagen kann - und sollte.
Klar, vor der Chemo hat man viel zu regeln und ganz andere Gedanken, aber da mal kurz genau hinzusehen, wen man in den kommenden Monaten um sich "ertragen" kann, ist gute Vorarbeit. Man fühlt sich nicht monatelang schlecht, man kann Dinge unternehmen und Freunde treffen - wichtig für mich war aber immer ein Rudel von Menschen, denen ich mich schwach zeigen und anvertrauen konnte. Also habe ich es gleich denen gesagt, die mir nah sind. Menschen, die ich beunruhigt hätte oder vor allem: die mich beunruhigt hätten, haben es erst sehr spät erfahren. Aber auch die, die sich Sorgen gemacht hätten, habe ich erstmal außen vor gelassen. Wem man nicht täglich begegnet, muss man es nicht leich sagen. Natürlich verändern Chemo- und Strahlentherapie auch das Aussehen und man wird manchmal nur komisch beäugt, ab und zu direkt darauf angesprochen, aber das hat alles noch Zeit. Wenn Ihr in der Situation"Diagnose+Voruntersuchungen" seid, kann ich nur empfehlen, auf der Seite der Deutschen Krebshilfe einige kostenlose Broschüren auszuwählen - auch die für die Angehörigen - und ansonsten Zeit ins Land gehen zu lassen. Nur Ihr wisst, mit wem Ihr weinen könnt, von wem Ihr Hilfe annehmen könnt (und müsst) und wer auch versteht, dass Ihr mal was vom Leben der anderen hören wollt. Denn nicht nur Euer Leben geht weiter - sondern auch das Eurer Freunde und Lieben. Ich habe meinem "Rudel" gesagt, dass ich weiter teilhaben will an dem, was sie beschäftigt. Klar haben wir oft hier gesessen und der Krebs und die Endlichkeit des Lebens war Thema, aber es gibt auch den ersten Schultag des Patenkindes, Weihnachten, Geburtstage und Zoff - das lenkt Euch auch vom Krebs ab - denn der nimmt einfach zuviel Raum ein auf Dauer. Alles in allem: Die, mit denen Ihr im normalen Leben reden oder schweigen könnt, sind die Richtigen. Alle anderen haben dann erstmal Sendepause - denn jetzt geht es um Euch. Verbringt Zeit mit den Menschen, die Euch guttun. Und mit Euch selbst. Malen kann helfen und alles aufzuschreiben auch. Manche lenken sich mit Lesen ab. Horcht auf Euer Inneres. Das kann nie falsch sein.

Alles Liebe,
Eure Jess

Dienstag, 9. November 2010

Krebsnachsorge nach zwei Jahren

Es heisst immer, in den ersten zwei Jahren nach einer abgeschlossenen Krebsbehandlung gibt es die meisten Rückfälle. Bei meinem Hodgkin Lymphom dann nochmal nach insgesamt 5 Jahren. Ich hatte meine 2-Jahres-Nachsorge: Alles gut!
Jetzt halte ich noch weitere 3 Jahre durch (Mädels, die Ihr gerade meinen Weg geht: 2 Jahre RASEN vorbei!!:o)) UND feiere meine neue glatzenfreie Frisur: Den ersten Pferdeschwanz seit Sommer 2008:O)
Alles Liebe und bis bald
Eure Jess