Freitag, 30. Oktober 2015

Das 30-Tage-Projekt: Tag am Meer

Die Überlegung, an meine geliebte Nordsee zu fahren, liegt nahe. Ein Einzelticket ist unbezahlbar, die Distanz für das 30-Tage-Projekt jedoch zu groß für nur einen Tag. Also suchte ich den südlichsten Strand im Norden :D Elbstrand in Hamburg - Övelgönne. Und ich hatte solches Glück: Während es zuhause kühl war und regnete, chillte ich bei "Meeresrauschen" in praller Sonne





Das 30-Tage-Projekt: Lüneburg

Wichtig bei der Hin- und Herreiserei ist meiner Meinung nach, dass man die Strecken nicht kreuz und quer wählt sondern öfter mal den gleichen Weg nimmt, damit die Seele noch hinterher kommt. Ziel war ja, jedesmal am Abend wieder im eigenen Bett zu schlafen. Außerdem hatte ich Ruhetage eingeplant und musste 3-4 Tage pro Woche arbeiten. Also fuhr ich in der Braunschweigwoche auch nach Hamburg und Lüneburg. Dieselbe Uhrzeit, dieselbe Strecke.
Auf der Website der Serie ROTE ROSEN hatte ich einmal die Drehorte gelesen und dass sie 2x pro Woche Außendrehs haben. Ich schaue die Serie nur montags und neben den Stories gefallen mir die Luftaufnahmen und Stadtbilder. Rote Häuser sind einfach freundlicher. Also ab nach Lüneburg, die Schauplätze fotografieren. Dass ich auch noch in einen Dreh mit "Carla" und "Toni"/"Torben" geraten würde hätte ich nie gedacht - voll toll :D Die Folge gab´s übrigens gestern - mit unserer Theaterschauspielerin Birgit Bücker als Tante Münzberg :D Hier der Link zur Folge





Das 30-Tage-Projekt: LESEN - Der Traum der Dichterin von Elke Weigel

In der Zeit vor meiner Reisezeit fiel es mir schwer überhaupt ein Buch zuende zu lesen bzw mich darauf zu konzentrieren. Darum beschloss ich die Zugfahrten zu nutzen. Wie herrlich! Von A nach B reisen und dabei in andere Welten abtauchen. Heute für Euch passend zur Braunschweigroute:

Von der Jungfer zur Sternenjungfrau

Coverbild "Der Traum der Dichterin" von Elke Weigel, © Gmeiner VerlagAnnette von Droste-Hülshoff war für uns in der Schule früher der Inbegriff der Langeweile. Jetzt leiste ich beim Lesen Abbitte und danke Elke Weigel, dass sie Annettes Leben neu erzählt. Als Frühchen geboren bleibt die Dichterin zeitlebens gesundheitlich beeinträchtigt und wird zudem nicht immer von ihrer konservativen Mutter und der restlichen Umwelt verstanden.
Genie und Wahnsinn – das trifft es nicht ganz. Aber um Leben und Gefühle zu verarbeiten sucht Annette sich immer wieder eine geheime – nur für sie sichtbare – Verbündete und schreibt, schreibt, schreibt. Wenn sie das nicht kann, fehlt ihr etwas. Zum einen schreibt sie, um der Mutter zu gefallen. Die liest die Gedichte der Tochter gern im Freundeskreis vor. Zum anderen ist es das Schreiben Annettes Ventil. Denn sie liebt Frauen, was gänzlich unmöglich in dieser Zeit ist, noch dazu als die Außenseiterin, die sie ohnehin ist.

Unverstanden von Freunden und Familie

Die Geschwister agieren mal als Verbündete, mal als Fremde, ebenso ist es mit anderen Verwandten. Je älter die junge Annette wird, umso schwieriger gestaltet sich das Leben. Aus den heiteren Sommeraufenthalten bei den Großeltern wird ein Treffen junger Leute, die einander das Leben eher schwer machen, statt den Sommer zu genießen. Die frühere Freundschaft zu ihrer Cousine wird zu einer Feindschaft, die selbst Annette zunächst nicht begreift. Es sind besondere Menschen, von denen hier erzählt wird: die Gebrüder Grimm, Heinrich Straube, alles keine Unbekannten. Eigentlich sollten gerade sie diejenigen sein, die die Dichterin verstehen. Doch die Grimms sammeln ihre Märchen nur von anderen Autoren zusammen und der arme Straube wird von seinen Gefühlen und vermeintlichen Freunden überlistet. Das macht mehr als eine Intrige gegen Annette möglich. Sie wird mehr und mehr zur Zielscheibe und gilt als ewige Jungfer.
Erst als sie durch Zufall ein Haus während der Abwesenheit der Hausherrin bewohnen soll, wird sie zur “Sternenjungfrau” und lernt, dass sie etwas ganz Besonderes ist. Freundin Male scheint dies schon vorher in ihr geweckt zu haben, doch auch hier gilt: Keine Liebe ohne Schmerz.
Ich bin ja von ganzem Herzen Romantiker und bestehe darauf, Frauen als reale Menschen zu sehen, die Männern liebend zur Seite stehen und sich ganz natürlich verhalten dürfen,
ist nur eine der Satzperlen, die diese Zeit beschreiben. Elke Weigel legt nach “Robin & Jennifer” erneut einen historischen Roman vor, der gleichzeitig so ganz anders ist als ihre anderen Bücher. Die Gefühlswelt der Dichterin ist plötzlich die eigene, auch wenn die Gedanken manchmal schwierig nachzuvollziehen sind. Doch eines haben alle Weigelbücher gemein: Ich kann nicht aufhören zu lesen.

Eine große Persönlichkeit wird lebendig

339 Seiten, die uns auch sprachlich in eine andere Zeit versetzen. Sätze wie “Im Verstand der Frau bleibt immer eine gewisse Schwäche zurück” werden glücklicherweise ausgeglichen mit Herzhüpfern wie “Wir lachten bis mir die Tränen herabliefen, und ich das Gefühl hatte, eine Grenze überschritten zu haben. Endlich.” Fühlt sich Annette befreit und scheint etwas unbeschwerter zu leben, gehe ich genauso mit wie in Leidenszeiten oder wenn sich die Dichterin unverstanden fühlt.
Aus der ganz persönlichen Sicht der Annette von Droste-Hülshoff beschreibt Elke Weigel in ihrem Roman eine ganz große Persönlichkeit und eine Zeit, in der es für Frauen alles andere als gerecht zuging – und die ist nicht einmal lange her. Eines haben alle Zeiten in sich: Die Kraft der Liebe, die sich immer gleich stark durchzusetzen versucht. Sternenjungfrau Annette von Droste-Hülshoff sehe ich nun mit ganz anderen Augen und ich werde unbedingt ihre Texte lesen!

Der Traum der Dichterin
von Elke Weigel
341 S. / 12 x 20 cm / Paperback
August 2015, sofort lieferbar
ISBN 978-3-8392-1733-7
auch als epub
gmeiner-verlag.de/programm/titel/1237-der-traum-der-dichterin

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Das 30-Tage-Projekt: AwA Photographie

Urlaub bedeutet raus aus dem Alltag und einfach mal was Besonderes für sich tun. Etwas, das nicht alltäglich ist. Ich wollte gerne dieses Gefühl von "Einmal am Tag mach ich was nur für mich" rüberretten in den Herbst, in die Arbeitszeit und in das normale Leben. Außerdem wollte ich Anna, deren Fotos ich schon lange mag, treffen und verabredete mich mit ihr in Braunschweig zu einem Fotoshooting. Ich, die ich als Kind selbst anfing zu fotografieren damit ich mich hinter der Kamera verstecken konnte, mag schon eine ganze Weile Fotos von mir. Das begann mit dem Krebs als ich jede Veränderung an mir festhielt als das Wort "Selfie" noch nicht erfunden war. Es ging weiter mit den Filmdrehs zum Krebs und zu den Liebeskümmerern. Und einigen Shootings für Job oder aus einer Laune heraus. Nun also Anna.
An diesem Tag war es ziemlich warm - nicht mein Wetter - und ich fragte Anna ob wir vielleicht eines ihrer Wassershootings machen könnten. Auf ihrer Seite hatte ich solche schon verfolgt, aber nie gedacht, selbst einmal mitten in einem See oder Fluß zu stehen. Erst recht zaghaft bis zur Hüfte, später komplett im Wasser und ausgelassen fühlte ich mich mit Anna, die Foto um Foto schoß und zahlreicher Accessoires anbot, total wohl und glücklich. Zum einen in meinem Sternzeichenelement, zum anderen in der Natur und mit der wirklich angenehmen tollen Art der jungen Fotografin verging die Zeit allzu schnell und solche Fotos bekam ich kurz darauf geschickt:






Kontakt: Anna´s Seite auf Facebook ist öffentlich, also auch für Menschen ohne Facebook erreichbar, ansonsten mailt Ihr gern mir, dann schicke ich es an sie weiter. Raum Braunschweig, aber mit dem Zug wunderbar zu erreichen. Ich finde, dass es sich lohnt und möchte nächstes Jahr (spätestens!!!) wieder hin. Sie hat auch Möglichkeiten für Indoor-Shootings und ist wahnsinnig kreativ.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Das 30-Tage-Projekt: Die Zeit rast

Hey, jetzt ist schon Oktober und ich habe Euch das 30-Tage-Projekt noch gar nicht zuende erzählt. Ich komme wenn ich arbeite einfach zu nichts, das hab ich noch nicht ganz raus :)
Generell muss ich sagen: Es lohnt sich, wenn man weite Strecken fährt und auch wenn man abends im eigenen Bett schlafen möchte. Da die Bahn bekanntermaßen unpünktlich ist, ist man wenn man sonst nur den Sparpreis gewohnt ist doch sehr entspannt wenn man einfach umsteigen kann wo man möchte. Bestimmte Strecken nur einmal fahren zu müssen und dadurch mehr Zeit in einer Stadt zu haben würde eine Nacht im Hotel zwar begünstigen, aber wenn man versucht, es so einzuteilen, dass man nicht kreuz und quer durchs Land fährt sondern in der einen Woche nach Süden und in der anderen nach Norden, dann kommt die Seele schon mit.

349 Euro hat der Deutschlandpass in der 2. Klasse gekostet. Die Strecken mit und ohne Sparpreis zu unterschiedlichen Zeiten (wegen der dann notwendigen Zugbindung eigentlich unmöglich zu dokumentieren, ich nehme einfach die Züge als Beispiel, die ich tatsächlich hatte und unterschlage Euch den Nahverkehr vor Ort):

Tag 1
Baden-Baden - München mit durchgehendem IC um 7:42h (Ankunft 11:11) ab 70 Euro Normalpreis, ab 35 Euro Sparpreis
München - Augsburg spontan mit Eurocity aus Zagreb 17 Euro
Augsburg - Baden-Baden mit IC und RE Ankunft 22:34 zuhause ab 45 Euro Normalpreis, ab 39 Euro Sparpreis
Normalpreis 132 Euro
Sparpreis 91 Euro

Tag 2
Baden-Baden - Playmobil Funpark Zirndorf (bei Nürnberg) 6:41h - 10:21h ICE/IC/S ab 47 Euro beide Preise
Zirndorf - Nürnberg spontan Preisauskunft nicht möglich
Nürnberg - Baden-Baden IC ICE 63 Eu Normalpreis, ab 39 Eu Sparpreis

Tag 3
Baden-Baden - Montabaur ICE ICE 68 Euro Normalpreis, Sparpreis ab 39 Euro, dann noch Bus etwa 6-9 Euro, je nach Ziel im Westerwald bzw mit dem Pass bekam ich Bahncardermäßigung, retour dasselbe, allerdings ohne Zugbindung via Frankfurt ein Träumchen, hier habe ich es sonst gern mit Verspätungen und Umstiegsproblemen zu tun

Tag 4
Baden-Baden - Remagen ICE IC Normalpreis 63 Euro, keine Sparangebote verfügbar
Remagen - Baden-Baden retour dasselbe 

Tag 5
wie Tag 3

Tag 6
Baden-Baden - Koblenz ICE IC Sparpreis 45 Euro, 58 Eu Normalpreis
Koblenz - Baden-Baden IC ICE Sparpreis 49 Eu, 58 Eu Normalpreis
hier auch wieder: super ohne Zugbindung wenn man sich verquatscht und der Tag dadurch länger und schöner wird

Tag 7
Baden-Baden - Hamburg via Lüneburg, Aufenthalt jeweils 2 Stunden in beiden Städten. Hier hatte ich Glück weil in Göttingen mein Zug zu früh (!) war und ein IC nach Lüneburg zu spät, sodass ich am selben Gleis innerhalb von drei Minuten umsteigen konnte - mit Zugbindung unmöglich
Hinfahrt 109 Euro Sparpreis, Normalpreis 135 Eu ICE IC IC
Rückfahrt ab 81 Eu Sparpreis, 135 Eu Normalpreis ICE ICE

Tag 8
Baden-Baden - Braunschweig ICE durchgehend 89Eu Sparpreis, 113 Euro Normalpreis
Braunschweig - Baden-Baden wieder ohne Zugbindung viel besser, da wir essen gingen und ein Fotoshooting hatten und es einfach besser war, später zurückzufahren als geplant 75 Eu Sparpreis, 113 Euro Normalpreis

ohne den Deutschlandpass wäre ich allein nur in den Zügen auf 842 Euro Sparpreis und 1339 Euro Normalpreis gekommen

Zweimal wollte man meinen Ausweis zu dem Ticket haben und einmal - ganz am Anfang - die Kreditkarte. Ansonsten bin ich die ganze Zeit zwar kontrolliert worden, aber es wurde bloß das ausgedruckte Onlineticket angesehen.

Fazit: Auch bei nur 8 Reisetagen (bei mir wegen Arbeitstagen zwischendurch nicht anders möglich und ich brauche auch immer Ruhephasen zuhause) während der möglichen 30 Tage lohnt sich der Deutschlandpass bereits. 
Ich hätte einige Menschen nicht treffen können und wäre um Einiges länger unterwegs gewesen wenn ich mich auf die Zugbindungen und "Sparpreise" hätte verlassen müssen