Wer dachte, dass eine zweite Staffel der ersten nach dem Weltbestseller von Albert Espinosa nicht das Wasser reichen könne, hat sich getäuscht - auch ich. Ich liebe diese Serie und ich liebe es, die Geschichten weiter erleben zu dürfen. Hier die besten Zitate der ersten beiden Abende:
Dienstag, 15. November 2016
Mittwoch, 17. August 2016
LEA
Vor nicht allzu langer Zeit wurde ich von der LEA-Redaktion angesprochen, ob ich hier nicht mitmachen möchte - und ich wollte :D Heute frisch erschienen und mit mir erzählen noch zwei weitere Jessicas von ihrer Krebsgeschichte
Sonntag, 14. August 2016
Eisshake gegen Bestrahlungsweh
Hallo meine Lieben, ich stehe ja total auf Eis. Während der Bestrahlung hatte ich eher Appetit auf pikante Sachen aber Pistazienshake ging auch :D Habe mich letzte Woche daran erinnert als ich After Eight Eis als Shake bestellt hatte. Also wegen der Schluckbeschwerden, hervorgerufen durch die Entzündung nach der Bestrahlung - Eis lindert es ein wenig. Die Schmerzen gehen aber auch recht schnell wieder weg. Habt alle einen schönen SONN-Tag
Montag, 8. August 2016
Buchtipp zum Weltkatzentag: LASS DIE KATZE AUS DEM SACK
Dieses kleine Büchlein hat es in sich: Geschichten und Redewendungen sowie Sprichwörter, Neues und Altes - gesammelt in einem Band mit süßesten Illustrationen. Annette Beer und Claas Janssen haben hier mehr als nur ein Geschenkbuch erschaffen. Das im Steffen Verlag erschienene Goldstück beinhaltet Wissenswertes und Besonderes rund um unser liebstes Familienmitglied, die Katze. Das kann man sich auch sehr gut selbst schenken. Es eignet sich als Klobuch, mitreisendes Taschenbuch, neben dem Bett - wann immer man hineinblättert wird man glücklich :D Ich mag am liebsten das Kapitel "Katzenmusik". Sogar ganz hinten auf der Seite, die einfach nur ISBN, Erscheinungsdatum und solche Dinge aufzeigt, liegt ein kleines schlafendes Kätzchen - es ist ein zuckersüßes, lustiges und erstaunliches Buch!
Ich habe es gedreht damit Ihr Euch die Katze anguckt :D |
Donnerstag, 4. August 2016
Donnerstag, 28. Juli 2016
endlich als Taschenbuch erhältlich!
Hurra hurra! Neobooks von Droemer Knaur hat neuerdings eine Koopoeration mit epubli- klar dass ich die neopubli GmbH in der Prinzessinnenstraße dann mal gleich getestet habe :D Ich liebe es! Sie machen mich zur Buchprinzessin :D Und Ihr könnt das Taschenbuch ab sofort zum Preis von 12 Euro inkl Versand bei mir bestellen, Mail genügt :D
Donnerstag, 9. Juni 2016
Im Radio als Die Tickettante
https://soundcloud.com/christiane-falk/ich-liebe-meinen-job-menschen-erzahlen-von-ihrer-arbeit
Hier findet Ihr den Beitrag zum Anhören :)
Hier findet Ihr den Beitrag zum Anhören :)
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Jess Doenges
Mittwoch, 1. Juni 2016
Donnerstag, 5. Mai 2016
phenomenelle-Rezension: Mildred Scheel-Erinnerungen an meine Mutter von Cornelia Scheel
Der prägendste Mensch für Tochter Cornelia
Ein Buch über den prägendsten Menschen im Leben zu schreiben ist schon für sich eine große Sache. Die eigene Kindheit nochmal zu durchleben würde mir persönlich schon genügen.Dass Cornelia Scheel – heute im selben Alter wie ihre Mutter als diese viel zu früh verstarb – eben jene wichtige Zeit im Detail beschreibt, muss schmerzend und heilsam gleichermaßen gewesen sein.
Scheel spricht mit Freunden und Angehörigen, um die eigenen Erinnerungen zu vervollständigen und das macht das Buch zu einer Sammlung von Ansichten und Anekdoten über einen Menschen, der zum einen liebevolle Mutter, zum anderen Politikergattin und Ärztin gewesen ist. Nicht nur das: Mildred Scheel gründet 1974 die Deutsche Krebshilfe und legt damit den Grundstein für Aufklärung, Forschung und Begleitung und hält lange Zeit sogar ihre eigene Erkrankung geheim, um anderen Erkrankten und der Gesellschaft nicht den Glauben an eine Heilung zu nehmen (“Ich darf nicht sterben….denn sonst wirft das die Arbeit der Krebshilfe um Jahre zurück”).
Mich berührt das Geschriebene vielleicht besonders, weil ich auch schon Krebs-Hilfe bekommen habe.
Mildred Scheel war mir immer “irgendwie bekannt”
Mildred Scheel war lange vor meiner eigenen Bonner Zeit in der Stadt wohnhaft. In der alten Bonner Bundesrepublik war die Villa Hammerschmidt der Wohnsitz des Bundespräsidenten. Dennoch war sie mir schon immer “irgendwie bekannt”. Als ich dann selbst an Krebs erkrankte und nur noch Hartz IV bekam, half mir die Krebshilfe mit einer Einmalzahlung aus – die Klinik hatte mich dabei unterstützt.Als ich wieder gesund war, konnte ich mit dem Erlös aus meinen Buchlesungen das Geld doppelt zurückgeben.
Dass die Krebshilfe, Mildred Scheels “viertes Kind” aber tatsächlich ausschließlich von Spenden am Leben erhalten wird, habe ich nicht gewusst. Darum finde ich es doppelt schön, dass am Ende des Buches der Krebshilfe-Vorsitzende Gerd Nettekoven zu Wort kommt. Krebshilfe-Präsident Fritz Pleitgen wird weiter vorne zitiert:
Die Deutsche Krebshilfe ist eine Jahrhundert-Organisation, gegründet von einer Jahrhundert-Frau.Und dieser Satz beschreibt sie mit wenigen Worten ganz wunderbar. Sind doch die “Blauen Ratgeber” der deutschen Krebshilfe die erste Hilfe, auf die Erkrankte und Angehörige im Internet oder in den Warteräumen der Onkologie stoßen. Meiner Meinung nach übrigens auch das Einzige, was man lesen sollte wenn man die Diagnose Krebs bekommt – alles andere macht einen nur verrückt.
Kinder wichtiger als Besprechungen
Cornelia Scheel berichtet sehr offen von der Nähe zur Mutter, aber auch von Auseinandersetzungen oder dem Leben mit ihr ganz allgemein. Eine Mutter zum Spaß haben, aber auch mit einer gewissen Strenge, die immer für die Kinder da. Und die nach Dienstschluss die Telefonate der Krebshilfe zu sich nach Hause umleiten lässt, damit Hilfesuchende ihre Hilfe bekommen.Eine Frau, die die Kleidung trägt, die sie mag – egal ob die einzelnen Teile zusammenpassen oder nicht. Während wichtigen Besprechungen nimmt Mildred Scheel die noch wichtigeren Anrufe ihrer Kinder entgegen. Sie reagiert “spontan und ungefiltert nach ihrem Bauchgefühl” und adoptiert nach zwei eigenen Töchtern noch einen kleinen Jungen. Über den Bruder schreibt Cornelia Scheel:
Ich bin jeden Tag dankbar und glücklich, dass dieser wundervolle Mensch Teil meines Lebens ist.So kommt auch das Gefühl zwischen den Zeilen immer wieder an: Dieses Buch steckt voller Wertschätzung und Liebe.
Ich glaube, dass auch deshalb diese besondere Lebensgeschichte etwas mit einem macht. Eigentlich sind es ja zwei Lebensgeschichten, auch die der Cornelia Scheel, die so eng mit der Mutter verbunden ist und sie so sehr spürt, dass sich dieses Gefühl auf mich als Leserin überträgt.
Mildred Scheel war eine Menschenliebhaberin
Die Hochachtung und der Respekt für all die Unwägbarkeiten des Lebens, denen Mildred Scheel nicht ausgewichen ist, schwingen im ganzen Buch mit. Auch die große Liebe zu Walter Scheel und den Menschen ganz allgemein, fasst die Tochter in Worte. Aber auch das Knallhartsein der Mutter, wenn etwas in ihren Augen nicht korrekt lief. Man möchte diese Frau gekannt haben und ihr Lebenswerk unterstützen, aber auch Cornelia Scheel sagen:Danke, dass nicht nur Andy Warhol ein buntes Portrait gezeichnet hat, sondern auch Sie!Und zwar mit Buchstaben auf Papier, in einem gebundenen Buch, mit einer Mischung aus Privatfotos und aus der Presse bekannten Bildern.
Der Humor des Buches lässt mich manches Mal mehr als schmunzelnd zurück. Abergläubisch war die Ärztin Mildred Scheel. Weshalb sie morgens nicht mit dem linken Fuß aufstehen wollte und darum “kurz vor einer Hüftdysplasie” stand. Sie hatte Glücksbringer, die zum Beispiel wie eine alte Kartoffel aussehen. All jene Beschreibungen holen Mildred Scheel zurück in die Gegenwart. Ein Buch gegen das Vergessen? Nein, eine solche Frau kann man nicht vergessen, sie darf nicht vergessen werden. Aber auch Cornelia Scheel nicht, die so wunderbar diese alten Zeiten reflektiert, ihre eigene Person in den Hintergrund rückt und doch präsent ist, weil sie uns das alles erzählt, das Erlebte und das Nichterlebte, die Erinnerungen so vieler Menschen an ihre Mutter Dr. Mildred Scheel.
Danke, an beide Frau Scheels!
Gemeinsam mit Hella von Sinnen veranstaltet Cornelia Scheel Lesungen des Buches. Hella liest und Cornelia beantwortet Fragen. Lesungstermine findet ihr hier: Facebook Cornelia Scheel
Mildred Scheel: Erinnerungen an meine Mutter
Cornelia Scheel (mit Regina Carstensen)
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Rowohlt; Auflage: 3 (29. Oktober 2015)
ISBN-13: 978-3498060879
rowohlt.de/hardcover/cornelia-scheel-mildred-scheel
Wer mehr über Mildred Scheel wissen will, findet auf den Seiten der Deutschen Krebshilfe ein Kurz-Biographie: krebshilfe.de/deutsche-krebshilfe/dr-mildred-scheel-biografie. Meilensteine der Organisation sind hier aufgeführt: krebshilfe.de//40-jahre-deutsche-krebshilfe/meilensteine. Der Mildred-Scheel-Kreis, Förderverein der Deutschen Krebshilfe, braucht nach wie vor Spender_innen: krebshilfe.de/spenden/spenden-mildred-scheel-kreis.
Freitag, 8. April 2016
Droemer Knaur Interviewfragen nach 5 Jahren mal neu beantwortet
Vor fünf Jahren habe ich Droemer Knaur ein Interview gegeben, dessen Fragen ich nun mal neu für Euch beantwortet habe, denn es hat sich Einiges geändert:
Beschreiben Sie sich mit drei Worten!
humorvoll - zurückgezogen - liebevoll
Was macht Ihnen schlechte Laune, was macht Ihnen Freude?
schlechte Laune: Das Nichtrespektieren von Grenzen.
Freude: Katzen, Hunde, Playmobilfotos
Sie können Frühstück, Mittag- und Abendessen an drei unterschiedlichen Orten auf der Welt einnehmen – wohin führt Sie diese Reise?
An die Nordsee oder zuhause mit Herzensmenschen. Ich muss nicht mehr in die Ferne schweifen.
Kaffee oder Tee?
wenn ich arbeite: Kaffee. Wenn ich frei habe: Tee. Meine Lieblingsapothekerin hat mir eine ganz gesunde Grünteemischung zu Weihnachten geschenkt, der ganz leicht zitronig ist, der ist wundervoll.
Woher kommen die Inspirationen zu Ihren Büchern?
Das Leben selbst schreibt die besten Geschichten stimmt immer noch :D
Welche Person – aus Roman, Film oder dem öffentlichen Leben – würden Sie gerne treffen? Und was würden Sie zu ihm/ihr sagen?
Inzwischen habe ich alle Menschen treffen können, die mir wichtig sind. Zuletzt Hella von Sinnen, das war ganz besonders. Außerdem achte ich mehr auf Begegnungen und Gespräche im Alltag, denn auch nicht bekannte Menschen haben eine Menge zu sagen. Ein wenig wie "Hector" von Francois Lelord, der ständig Menschen begegnet und die daraus resultierenden Weisheiten notiert. Oder der Kleine Prinz, der ebenso "rumkommt" :)
2. Sorglos sein.
3. Genügend Geld um zB den Verein Feliz Animal oder unser Brahmshaus mehr zu unterstützen
Beschreiben Sie sich mit drei Worten!
humorvoll - zurückgezogen - liebevoll
Was macht Ihnen schlechte Laune, was macht Ihnen Freude?
schlechte Laune: Das Nichtrespektieren von Grenzen.
Freude: Katzen, Hunde, Playmobilfotos
Sie können Frühstück, Mittag- und Abendessen an drei unterschiedlichen Orten auf der Welt einnehmen – wohin führt Sie diese Reise?
An die Nordsee oder zuhause mit Herzensmenschen. Ich muss nicht mehr in die Ferne schweifen.
Kaffee oder Tee?
wenn ich arbeite: Kaffee. Wenn ich frei habe: Tee. Meine Lieblingsapothekerin hat mir eine ganz gesunde Grünteemischung zu Weihnachten geschenkt, der ganz leicht zitronig ist, der ist wundervoll.
Woher kommen die Inspirationen zu Ihren Büchern?
Das Leben selbst schreibt die besten Geschichten stimmt immer noch :D
Neben der Arbeit als Schriftsteller – was wären alternative Berufe für Sie? Und warum?
Ich habe den perfekten Job als Leitung des Ticketservice Trinkhalle in Baden-Baden mit den besten Kollegen und Gästen. stimmt auch immer noch :D
Haben Sie einen Lieblingsautor? Wer ist es und weshalb?
Ich mag Astrid Lindgren, Michael Ende, Armistead
Maupin, Susanna Tamaro, Sabine Kornbichler und Christine Vogeley – aber
es gibt so viele tolle Autoren und Bücher, dass ich mich nicht auf
einen festlegen kann. Bei all den genannten kann man abtauchen und das
ist für mich wichtig. Ergänze ich noch: Elke Weigel, Mirjam Müntefering, Patricia Koelle
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
ich lese gerade Cornelia Scheels aktuelles Buch für phenomenelle.de, davor Elke Weigel Sterben in Schwarzweiß für dieselbe Seite
Welches Buch sollte jeder einmal gelesen haben?
Khalil Gibran: Der ProphetWelche Person – aus Roman, Film oder dem öffentlichen Leben – würden Sie gerne treffen? Und was würden Sie zu ihm/ihr sagen?
Inzwischen habe ich alle Menschen treffen können, die mir wichtig sind. Zuletzt Hella von Sinnen, das war ganz besonders. Außerdem achte ich mehr auf Begegnungen und Gespräche im Alltag, denn auch nicht bekannte Menschen haben eine Menge zu sagen. Ein wenig wie "Hector" von Francois Lelord, der ständig Menschen begegnet und die daraus resultierenden Weisheiten notiert. Oder der Kleine Prinz, der ebenso "rumkommt" :)
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gerne Zeuge gewesen?
Nachdem ich Sufragette im Kino gesehen habe und die Geschichte so Gesichter bekommen hat, wäre ich da gerne Mitkämpferin gewesen.
Wenn Sie die berühmten drei Wünsche frei hätten, wie sähen sie aus?
1. Dass niemand mehr an Krebs oder einer anderen Krankheit viel zu früh sterben muss.2. Sorglos sein.
3. Genügend Geld um zB den Verein Feliz Animal oder unser Brahmshaus mehr zu unterstützen
Was ist Ihre Lebensphilosophie?
genieße jeden Tag.
Haben Sie schon das nächste Projekt im Kopf?
Es ist sogar fast fertig, nur komme ich immer weniger dazu, mich in Ruhe hinzusetzen und zu schreiben. Mein Krebs heisst Leben schrieb ich ja während meiner Behandlungszeit, da hatte ich sonst nicht viel zu tun. Jetzt arbeite ich sehr viel und verbringe meine Freizeit nicht vor dem Computer. Aber ich schreibe viel und gern für phenomenelle.de
Es ist ein Buch über Katzen und die Weisheit, die ich aus dem täglichen Leben mit diesen Wesen geschöpft habe. Tiere sind keine niedrigeren Lebewesen als Menschen. Genau wie Pflanzen, die uns die tägliche Luft zum Atmen spenden sollten wir sie respektieren und achtsam behandeln.
Ich liebe den Frühling! |
Dienstag, 22. März 2016
HELLA VON SINNEN
Eine Frau, über die jeder eine Meinung hat - Sie wird gemocht, sie wird nicht gemocht - wie sie selbst in ihrem Bühnenprogramm Ich kann auch ANDERSen erzählt, bekommt sie sogar schlechte Kritiken wenn sie nur im Publikum sitzt.
Sie unterhält uns seit mehreren Jahrzehnten auf ihre ganz eigene Art, liest Micky Maus, liebt Disney im allgemeinen und erzählt uns heute Andersen-Märchen. Ich treffe Hella von Sinnen nach ihrem Auftritt in Baden-Baden.
Als Teenager habe ich vor 25 Jahren ihr Buch ICH BIN´S - VON SINNEN gelesen und dachte: "hurra, ich bin normal". In Zeiten ohne Internet und mit meist nur drei bis vier Fernsehprogrammen (RTLplus bloß mit Rauschen und Schnee, nicht weit vom Testbild entfernt, immer wieder an der kleinen Antenne gedreht, damit das Bild ein wenig besser würde), hatten wir nicht die Möglichkeiten wie heute.
Lesbisch - das war fremd, das war allenfalls mal ein Artikelchen in einer Jugendzeitschrift wert. Aber Vorbilder, Persönlichkeiten? Für Tennis interessierte ich mich nicht und Martina Navratilova wirkte so alt auf mich. Das hatte nichts mit meinen Gefühlen zu tun. Mit jemand darüber sprechen? Auf keinen Fall!
Man hat ja so viel um die Ohren in der Pubertät.
Doch dann, DAS Buch. Es klang darin alles so einfach. Es wurde schlüssig für mich, was ich selbst schon lange fühlte. Mittlerweile ist es abgegriffen und leicht vergilbt. Ich habe über die Jahre immer mehr darin angestrichen. Immer in Blau, passend zum Cover. In den Zeilen dieser bunten Frau aus dem Fernsehen, die so viel wusste, fand ich mich wieder - ich war erleichtert, "richtig" zu sein. Noch heute ist dieses Buch für mich eines der wichtigsten überhaupt.
Ihr Coming Out, erzählt sie mir heute, war mehr der Mut von Cornelia Scheel damals als ihrer. Bis jetzt - vor allem nachdem diese 2015 das Buch "Mildred Scheel - Erinnerungen an meine Mutter" veröffentlichte - erzählen ihr Frauen, wie wichtig es für sie war. Eine ging zum Beispiel zu ihren Eltern und sagte "So. Ich bin genau so wie die Tochter unseres ehemaligen Bundespräsidenten".
Akzeptanz und Geliebtwerden, das wollen wir doch alle. Und lieben. Doch wenn man nicht weiß, was man "darf" - darum war Hellas Buch so wichtig für mich. Außerdem ist es heute durchaus auch wieder nützlich, denn ich könnte ihre Antworten auf Journalistenfragen, die sie freundlicherweise im hinteren Teil des Buches eingefügt hat, einfach abschreiben.
Doch ich möchte mehr wissen. Sie sagt, "ich bin auch respektiert und akzeptiert in der Branche und das tut gut". Dass Cornelia damals sogar ihren Job verlor, ist in der heutigen Zeit fast unvorstellbar. Aus Hellas Wunsch im Buch, dass in zehn Jahren das Spießrutenlaufen Vergangenheit sein möge, ist nach fünfundzwanzig Jahren tatsächlich Wirklichkeit geworden. Anne Will, Miriam Meckel, Guido Westerwelle, der am Tag zuvor verstarb und an dessen Ehemann Michael Mronz wir alle denken - in unserer Gesellschaft dürfen wir SEIN. Und das nicht zuletzt, weil Hella damals gesagt hat "ich bin´s". Das bereicherte uns alle.
Wir sprechen auch über Verlust. Damals im Buch blickte sie auf ihre ersten 30 Lebensjahre zurück und stellte fest, dass "Schlappen, Misserfolge" durchaus im Nachhinein auch etwas Positives hatten. Wie es heute ist, möchte ich wissen, nicht unbedingt beruflich, sondern so als Mensch. Sie wirkt nachdenklich:
"Was uns nicht umhaut macht uns stärker. Es gehört einfach zum Leben dazu. Aber zum Beispiel mit Abschieden, Verlust umzugehen, das ist nun nicht meine Kernkomeptenz. Aber es wird besser."
Über Dirk Bach erzählt sie, der viel zu früh gehen musste und der ihr sowohl beruflich als auch privat fehlt, der aber bei jeder Entscheidung, bei jedem Schmerz und jeden Tag bei ihr ist:
"Sehen Sie, es ist nicht nur die Liebe, das Herz, der Kopf, die Erinnerung - er ist einfach bei mir."
Wir sprechen über Wiedergeburt, weil sie es auch im Buch erwähnt und auch weil ich mir vorstelle, dass die Verbindung zu Andersen vielleicht daher kommen kann. In Bezug auf Dirk Bach führt sie fort: "Die Liebe, die Energie, die stirbt nicht, Die ist bei mir und umhüllt mich".
Ob sie Andersen in einem anderen Leben gekannt habe, darüber hat sie noch nicht nachgedacht. Oder ob sie vielleicht Andersen war? "Ich fühle mich wohl in seinen Wörtern", erklärt sie, "und von dieser ganz starken gefühlsmäßigen Verbundenheit bin ich immer aufs Neue geflasht."
Sie beide verbindet sonst eigentlich recht wenig. Er ist gerne gereist, sie inzwischen lieber zuhause: "Ich komme nach Thailand, Sibirien - wenn ich im Bett fernsehe".
In ihrem Bühnenprogramm folgt darauf dann gleich ein Anekdötchen mit ihr und Cornelia in Dresden. Wir lachen Tränen. Dort war sie 3-4x, Andersen über 40x. Während er eine gute Mischung aus Naivität und Selbstvertrauen besaß, nennt sie sich "Das Etepeteteste, was ich kenne" - weil man hier im Badischen das Wort "fimschig" nicht kennt :)
Die Prinzessin auf der Erbse - in Bezug auf Mohnbrötchenkrümel im Bett erspüren sei sie ja dann Königin. Das Publikum brüllt vor Lachen.
Es sind die kleinen Dinge, die sie die Märchen und das Leben miteinander verbinden lässt. Ihr Leben. Auch auf der Bühne spürt man ihren Respekt vor den Menschen.
Harry Rowohlt wird genannt, Dank dem sie Winnie Pooh gelesen hat.
In
unserem Gespräch erzählt sie, wie privilegiert sie sich fühlt: Sie
spricht mit Respekt von Disney-Zeichner Don Rosa, mit dem sie 2014 bei
der Buchmesse an einem Tisch saß, Nachfolger von DEM Disney-Zeichner
überhaupt, Carl Barks, aus dessen Gesamtwerk sie ihre Lieblingscomics
veröffentlichen durfte.
Seit sie 2008 zum ersten Mal den Erlanger Max und Moritz Preis co-moderiert hat, interessiert sie sich auch
für Graphic Novels. Und dann natürlich für Andersen, dessen Werken wir
lauschen und aus dessen Tagebüchern sie uns ebenfalls vorliest.Sie gibt im bunten Märchen-Overall "die Stopfnadel" oder "die Teekanne" und man nimmt es ihr einfach ab. Sie IST in diesem Moment der Flachs, der Schneckenvater, all jene Figuren, die Andersen zu Papier gebracht hat.
"Ja, ich bin ein seltsames Wesen" ist der Titel der Andersen-Tagebücher. Hella von Sinnen weiß dieses Wesen einen Abend lang zum Leben zu erwecken und seine Märchenfiguren gleich mit. Man bekommt Lust darauf, weiterzulesen, zuhause dann, wenn der Abend nachklingt.
Ihre Stimme vielseitig beim Vorlesen, dann wieder "et Helli" wenn sie erzählt. Ich vergesse so manches Mal alles um mich herum und sehe die Bilder vor mir, die sie beschreibt.
"Sie könnte auch das Telefonbuch vorlesen", sagt eine Dame neben mir fröhlich und alle um uns nicken lächelnd.
Denn von den Wechseljahren das badische "Hormonpflaschter" mit dem speziellen Singsang sofort zu übernehmen und von der Bühne runter mit dem Publikum zu kommunizieren, kann auch nicht jede. Dann wieder den Bogen gespannt zu kriegen zu "Gülle, Parmesan und Tod", Geschenken von der Tante und Wassermelonen, das ist dann nur noch hohe Kunst.
Das Bühnenprogramm heißt "Ich kann auch ANDERSen". Ja. Ganz anders(en): Heute habe ich Hella von Sinnen als eine Frau erlebt, die zugleich Schauspielerin, Erzählerin und einfach ganz sie selbst ist. Mit wichtigen Freundschaften, mit Lebensbegleitern und dem Humor, der sich Ampelmännchen in Overalls in Gummersbach vorstellen kann - Andersenmännchen in seinem Geburtsort Odense sind schließlich längst vorhanden. Mit einem Augenzwinkern erzählt sie uns zum Teil dramatische Märchen, aber auch ihren Alltag, wenn ein LKW nur rückwärts fährt.
Im Buch finde ich den Satz angestrichen: "Die meisten haben Respekt vor dem aufrichtigen Gefühl".
Das umschreibt für mich die ganze Person und diesen wunderbaren Abend.
Dankeschön :)
Bücher:
Ich bin´s - von Sinnen
nur noch über Antiquariat
ISBN-13: 978-3442305766
Goldmann Verlag
Des Wahnsinns fette Beute
Macken und Marotten auf der Spur
ISBN-13: 978-3499627637
Rowohlt
Mildred Scheel - Erinnerungen an meine Mutter
Cornelia Scheel, Rowohlt Verlag
ISBN-13: 978-3498060879
Andersen: Ja, ich bin ein seltsames Wesen
Wallstein Verlag
ISBN-13: 978-3892444015
Liebe, Lust und Leidenschaft
Die Ducks von Sinnen
ISBN-13: 978-3770433100
Ehapa Verlag
Mittwoch, 9. März 2016
das neue Liebeskümmererbuch ist ab 14.3. erhältlich - ich durfte es testlesen
Elena-Katharina
Sohn gründete die Liebeskümmerer-Agentur, nachdem sie selbst so eine
Agentur gut hätte gebauchen können. Sie weiß deshalb absolut wovon sie
schreibt und hat schon vielen Menschen durch ihren Kummer geholfen, weil
sie ihn vor allem ernst nimmt und nicht wie andere sagt "wird schon
wieder".
Ihr
neuestes Buch hilft meiner Meinung nach nicht nur durch Liebeskummer
sondern auch andere Lebenskrisen, darum gefällt mir der Untertitel "Eine
Anleitung
zum Wieder-Glücklichsein" richtig gut. Denn wer sich durch Täler
arbeitet, möchte wieder glücklich sein und gibt nicht einfach auf. Und
genau das bewirkt dieses Buch. Es ist weder ein Ratgeber noch ein
Erfahrungsbericht. Es ist viel mehr ein Selbsterfahrungsbuch und für
alle, die an sich arbeiten möchten oder jemand/etwas an ihrer Seite
brauchen, gedacht.
Für
die, die ihre Umwelt zu lange (oder noch nicht) mit ihrem Kummer oder
ihrer Krise "genervt" haben und manch einem davon nicht mehr erzählen
können. Oder wollen.
Dieses
Buch ist der gute Freund, den man in der Tasche trägt. Es ersetzt nicht
die Menschen, aber es begleitet, wenn keine Menschen da sind oder man
Ruhe braucht.
Schon die erste Seite lässt das wunde Herz hüpfen:
Für Dich.
Und Dein Herz.
Und Dein Glück.
Die
Glücksherzmethode hat die Autorin und Therapeutin selbst entwickelt und
beschreibt den Weg zum Wieder-Glücklichsein nicht nur anhand von
Bildern sondern auch durch Übungen. Gleichzeitig ist es kein
Mitmach-Buch im herkömmlichen Sinne, da durch die direkte Ansprache und
Warmherzigkeit in jeder einzelnen Zeile das Ganze wie ein Brief wirkt.
Der gegen Ende dann zu einem Brief an sich selbst wird - man lernt, sich
zu lieben und die Krise, den Schicksalsschlag oder den Liebeskummer als
Chance zu sehen. Veränderung tut weh. Aber sie stärkt auch.
Auch
wenn es hart ist: Besonders schwere Zeiten in unserem Leben machen uns
zu dem, was wir sind. Wir lernen - auch wenn es undenkbar erscheint -
das Leben wieder zu genießen und dass wir auch stark sind.
Sehr stark. Ein größeres Geschenk kann uns nicht gemacht werden: Wir bekommen mit diesem Buch unser Leben zurück.
Mittwoch, 3. Februar 2016
STEFFEN VERLAG: Unser Leben mit Krebs (Buchtipp)
Ich muss mich zuallererst beim Steffen Verlag entschuldigen: Ich habe das Buch nun schon ein halbes Jahr und immer wieder darin begeistert und berührt gelesen und lange keine Worte gefunden, es für Euch mal zusammenzufassen.
Nicht immer braucht es viele Worte, doch dieser Band ist ein Kleinod, eine absolute Hilfe für Betroffene und Angehörige, aber auch Lesebuch oder Lebensbuch für Interessierte.
So etwas hätte ich damals gerne gehabt, als ich krank wurde.
36 ganz unterschiedliche Personen berichten hier via Interview und Zitaten von ihrer ganz eigenen Krebsgeschichte. Herausgeber ist das Institut für Sozialforschung und berufliche Weiterbildung Neustrelitz. Im hinteren Bereich des Buches werden sowohl Fotograf als auch Autorinnen und Sponsorin vorgestellt und damit auch ganz persönlich ihre Erlebnisse, den Zusammenhang mit Krebs vorgestellt.
Die Schwarzweißfotografien lassen uns in Wohnzimmer schauen, in Gesichter, die vom Leben erzählen, aber auch vom Schmerz und vom Heilen.
Handgeschriebene eigene Zitate der 36 Menschen runden das Ganze ab. Es ist sicherlich ein Buch, das man nicht "in einem Rutsch" durchlesen kann, schon gar nicht wenn man seine eigene Geschichte so nah fühlt, egal wie lange sie vorbei ist.
Aber man kann aus allem die Hoffnung mitnehmen, dass man überlebt, das Wissen, dass man intensiver leben lernt und das Gefühl von Glück, wenn eine Behandlung endlich vorbei ist. Beispielsweise Christine, die sagt:
"38-mal das Klicken der Türen,
38-mal das Summen der Geräte,
38-mal lautlose Strahlen, die die Kraft aus meinem Körper zogen...."
und sofort habe auch ich Bilder und Geräusche wieder im Kopf. Dennoch oder gerade deshalb sagt sie "carpe diem" und jeder Krebsi weiß was sie meint. Denn auch wenn wir Tage, Wochen in der Klinik verbrachten, so zählte doch immer jeder einzelne Moment. Und Zeit, die sich wie Kaugummi zieht ist gleichzeitig ganz schnell vorüber und man ist überrascht. All diese gegensätzlichen Gefühle und Erfahrungen beschreibt dieses Buch.
Ich beantworte Euch nun auch die Fragen, die die Interviewer stellten (und die ich zum Teil auch aus der Hodgkin-Forschung mit ihren Fragebögen kenne) - allerdings viel kürzer als in den 36 Berichten und mit dem herzlichen Tipp, Euch das Buch zuzulegen.
Wie hat die Diagnose Krebs Ihr Leben und das Ihrer Familie verändert?
Zunächst wurde ich glücklicher und dankbarer für das Leben. Dann jedoch, als der Alltag kam, regte ich mich auch wieder über kleine Dinge auf und das ärgerte mich. Einmal im Jahr - bei der Nachsorge - werde ich dann daran erinnert, wie kostbar Leben ist. Und bin wieder dankbar. Ich tue mehr für mich. Das muss mein Umfeld akzeptieren, sonst hat da schnell jemand keinen Platz mehr.
Was hat sie getragen? Wo fanden Sie Unterstützung?
Natürlich meine beiden Ärzte, der Onkologe und meine Hausärztin. Ihnen durfte ich immer alle Fragen stellen und das waren nicht wenige und immer hatten sie Zeit für mich. Aber vor allem meine damalige Partnerschaft. Es hat nie vorher jemand so viel für mich getan und ich lernte dadurch es zuzulassen - auch jetzt danach fällt es mir dadurch leichter Hilfe anzunehmen.
Was war und ist Ihre größte Herausforderung im Umgang mit der Krankheit?
Das Wartezimmer. Damals wie heute Ohren auf Durchzug - denn mich interessiert es nicht wer die meisten Tumore oder den schlimmsten Krebs hat. Mich zieht es zu Menschen, die nach vorne blicken und fast trotzig sagen "na und? Ich schaffe das!"
Was möchten Sie anderen Betroffenen und ihren Familien sagen?
Sprecht miteinander. Und wo Worte zuviel sind, haltet einander. Das gilt für fast alles im Leben.
Jess.
Nicht immer braucht es viele Worte, doch dieser Band ist ein Kleinod, eine absolute Hilfe für Betroffene und Angehörige, aber auch Lesebuch oder Lebensbuch für Interessierte.
So etwas hätte ich damals gerne gehabt, als ich krank wurde.
36 ganz unterschiedliche Personen berichten hier via Interview und Zitaten von ihrer ganz eigenen Krebsgeschichte. Herausgeber ist das Institut für Sozialforschung und berufliche Weiterbildung Neustrelitz. Im hinteren Bereich des Buches werden sowohl Fotograf als auch Autorinnen und Sponsorin vorgestellt und damit auch ganz persönlich ihre Erlebnisse, den Zusammenhang mit Krebs vorgestellt.
Die Schwarzweißfotografien lassen uns in Wohnzimmer schauen, in Gesichter, die vom Leben erzählen, aber auch vom Schmerz und vom Heilen.
Handgeschriebene eigene Zitate der 36 Menschen runden das Ganze ab. Es ist sicherlich ein Buch, das man nicht "in einem Rutsch" durchlesen kann, schon gar nicht wenn man seine eigene Geschichte so nah fühlt, egal wie lange sie vorbei ist.
Aber man kann aus allem die Hoffnung mitnehmen, dass man überlebt, das Wissen, dass man intensiver leben lernt und das Gefühl von Glück, wenn eine Behandlung endlich vorbei ist. Beispielsweise Christine, die sagt:
"38-mal das Klicken der Türen,
38-mal das Summen der Geräte,
38-mal lautlose Strahlen, die die Kraft aus meinem Körper zogen...."
und sofort habe auch ich Bilder und Geräusche wieder im Kopf. Dennoch oder gerade deshalb sagt sie "carpe diem" und jeder Krebsi weiß was sie meint. Denn auch wenn wir Tage, Wochen in der Klinik verbrachten, so zählte doch immer jeder einzelne Moment. Und Zeit, die sich wie Kaugummi zieht ist gleichzeitig ganz schnell vorüber und man ist überrascht. All diese gegensätzlichen Gefühle und Erfahrungen beschreibt dieses Buch.
Ich beantworte Euch nun auch die Fragen, die die Interviewer stellten (und die ich zum Teil auch aus der Hodgkin-Forschung mit ihren Fragebögen kenne) - allerdings viel kürzer als in den 36 Berichten und mit dem herzlichen Tipp, Euch das Buch zuzulegen.
Wie hat die Diagnose Krebs Ihr Leben und das Ihrer Familie verändert?
Zunächst wurde ich glücklicher und dankbarer für das Leben. Dann jedoch, als der Alltag kam, regte ich mich auch wieder über kleine Dinge auf und das ärgerte mich. Einmal im Jahr - bei der Nachsorge - werde ich dann daran erinnert, wie kostbar Leben ist. Und bin wieder dankbar. Ich tue mehr für mich. Das muss mein Umfeld akzeptieren, sonst hat da schnell jemand keinen Platz mehr.
Was hat sie getragen? Wo fanden Sie Unterstützung?
Natürlich meine beiden Ärzte, der Onkologe und meine Hausärztin. Ihnen durfte ich immer alle Fragen stellen und das waren nicht wenige und immer hatten sie Zeit für mich. Aber vor allem meine damalige Partnerschaft. Es hat nie vorher jemand so viel für mich getan und ich lernte dadurch es zuzulassen - auch jetzt danach fällt es mir dadurch leichter Hilfe anzunehmen.
Was war und ist Ihre größte Herausforderung im Umgang mit der Krankheit?
Das Wartezimmer. Damals wie heute Ohren auf Durchzug - denn mich interessiert es nicht wer die meisten Tumore oder den schlimmsten Krebs hat. Mich zieht es zu Menschen, die nach vorne blicken und fast trotzig sagen "na und? Ich schaffe das!"
Was möchten Sie anderen Betroffenen und ihren Familien sagen?
Sprecht miteinander. Und wo Worte zuviel sind, haltet einander. Das gilt für fast alles im Leben.
Jess.
fünfzehn Cent
Heute Morgen bei meinem Lieblingsdrogeriemarkt: Nach mir an der Kasse zwei Kinder, die - offensichtlich Geschwister - auf dem Weg zur Grundschule farbiges Haarspray kaufen möchten. Der kleine Junge gibt der Kassiererin eine Handvoll Kleingeld während ich meine Sachen einpacke. Mein Bauchgefühl sagt mir, ich solle mal abwarten und es hat recht: “Da fehlen fünfzehn Cent!” sagt die Kassiererin.
Den Kindern steht die sofortige Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. “Siehste Vanessaaaaaa”, sagt der kleine Bruder zur großen Schwester, “es ist doch nicht genug!”
Schnell nehme ich fünfzehn Cent aus meinem Portemonnaie und reiche sie der Kassiererin. “Hier sind fünfzehn Cent.”
Sie und die Kinder starren mich mit offenem Mund an. Dann legt sie das Geld in die Kasse, lächelt die Kinder an und gibt dem Mädchen die Spraydose.
Ich packe meinen Geldbeutel ein und folge den Kindern, die bereits hinausgehüpft sind, dort aber auf mich warten.
“Sie sind aber nett.”, sagt Vanessa. “Naja, wegen fünfzehn Cent müsst ihr ja nicht traurig sein”, antworte ich und mir fällt gleichzeitig ein, dass ich als Kind froh war wenn mir die Oma von gegenüber Zuckerkekse schenkte oder der Nachbar für die Kirmes eine Runde Schmetterlingsbahn spendierte. Außerdem war ich in meiner Hartz IV Zeit manchmal auch um jeden Cent froh, für den ich dann doch noch Kartoffeln oder gar Brot kaufen konnte.
Okay, man mag sagen, hier geht es nicht ums Überleben. Aber man weiß wie garstig Kinder zu anderen Kindern sein können. Und jetzt ist Karnevalszeit - auch in den Schulen. Und richtig: Die große Schwester strahlt mich an: “Ich möchte am Montag als Pippi Langstrumpf in die Schule gehen und da muss ich doch rote Haare haben!” Der kleine Bruder nickt und grinst so ein typisches Kleiner-Bruder-will-auch-Grinsen.
“Naja, dann gibst du deinem Bruder ein bisschen was ab für sein schwarzes Haar, oder?”
“Ja”, nickt sie und will dem Bruder hinterher, der plötzlich zu Schulfreunden rennt.
“Viel Spaß, kleine Pippi Langstrumpf, ich muss weiter”, sage ich und sie läuft nach einem “Danke!” fort.
Und ich bin so glücklich!
Dienstag, 19. Januar 2016
IKEA-Papierlampe reparieren
Holmö, Duderö - all diese Papierlampen von IKEA machen ein schönes
Licht. Aber wenn man Kinder oder Katzen hat, halten die Lampenschirme
nicht ewig. Eine habe ich ja schon einmal mit einem Stoffzylinder
überzogen hier vorgestellt. Im Sommer mussten zwei weitere dran glauben,
denn die Katzenkinder fingen wie Hiphopper um eine brennende Tonne
stehend arme Fliegen. Und patsch! war ein neues Loch im Papier. UPS! Ein
fragender Blick zum Menschen, der ganz cool "macht nichts" murmelte.
Peng! Die nächste Fliege wurde verfolgt. Und eins der Katzenkinder
steckte den ganzen Kopf in den Zylinder um besser dran zu kommen und
dann wurde auch noch der Schatten des Katzenkopfes vom Rest verfolgt :)
Jetzt ist endlich Bastelzeit und hier meine Collage zu einer
Patchworklampe:
Du brauchst:
Die Lampe inkl. kaputtem Lampenschirm
Eine gute Schere
Alten Stoff, Stoffreste - in Bahnen geschnitten.
Etwas Spitze und Geschenkbänder, alles was Dawanda so im Sale hat oder der Stoffladen um die Ecke. Wir haben noch Stoffe vom Kissennähen übrig und in Streifen geschnitten. Wichtig sind ein paar längere, damit man vier bis fünfmal alle Ringe der Lampe miteinander verbinden kann um den Schirm stabil zu machen.
Am Ende kommt nämlich das Papier fetzenweise ab.
Dann geht´s los:
Durch die bereits vorhandenen und neue mit der Schere gestanzten Löcher im Wechsel schmale und breitere Stoffbahnen von unten nach oben ziehen (also die Lampe zuerst der Länge nach bearbeiten), sodass immer ein Ring über, ein Ring unter dem Stoff ist. Beim nächsten genau umgekehrt vorgehen, damit man später quer "weben" kann. Immer mal auch Stoffe und Ringe miteinander verknoten, das macht es stabil. Sobald Papier im Weg ist und die Bahn fest hält, das Papier einfach abreißen.
Dann von oben nach unten quer weben und dabei die Ringe verknoten und in Form ziehen wenn das restliche Papier abgerissen wurde.
Mit Spitzenborte alles umwickeln, mehr Deko als Halt :) und natürlich auch ein prima Spielzeug für die Katzen :)))
Zum Schluss alles in Form ziehen (manche Stoffe rollen sich etwas zusammen) und Licht an:
Du brauchst:
Die Lampe inkl. kaputtem Lampenschirm
Eine gute Schere
Alten Stoff, Stoffreste - in Bahnen geschnitten.
Etwas Spitze und Geschenkbänder, alles was Dawanda so im Sale hat oder der Stoffladen um die Ecke. Wir haben noch Stoffe vom Kissennähen übrig und in Streifen geschnitten. Wichtig sind ein paar längere, damit man vier bis fünfmal alle Ringe der Lampe miteinander verbinden kann um den Schirm stabil zu machen.
Am Ende kommt nämlich das Papier fetzenweise ab.
Dann geht´s los:
Durch die bereits vorhandenen und neue mit der Schere gestanzten Löcher im Wechsel schmale und breitere Stoffbahnen von unten nach oben ziehen (also die Lampe zuerst der Länge nach bearbeiten), sodass immer ein Ring über, ein Ring unter dem Stoff ist. Beim nächsten genau umgekehrt vorgehen, damit man später quer "weben" kann. Immer mal auch Stoffe und Ringe miteinander verknoten, das macht es stabil. Sobald Papier im Weg ist und die Bahn fest hält, das Papier einfach abreißen.
Dann von oben nach unten quer weben und dabei die Ringe verknoten und in Form ziehen wenn das restliche Papier abgerissen wurde.
Mit Spitzenborte alles umwickeln, mehr Deko als Halt :) und natürlich auch ein prima Spielzeug für die Katzen :)))
Zum Schluss alles in Form ziehen (manche Stoffe rollen sich etwas zusammen) und Licht an:
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