Ich schreibe hier immer wieder über Begegnungen. Über Menschen, die uns prägen, über solche, die uns wie Leitplanken auf unserem Weg zur Seite stehen und die, die wir Freunde nennen. Es gibt auch welche, die wir nie kennen lernen. Oder noch nicht kennen. Eine meiner Mailfreundinnen ist seit ungefähr acht Jahren in meinem Leben. Damals war sie noch ein Teenager, hatte aber dasselbe Hobby wie ich: Fotografieren. Wir lernten uns wirklich über fotolog.com kennen, wo wir täglich Bilder aus unseren Leben hochluden - lange vor Facebook.
Außerdem haben wir uns immer wieder über dieselben Fernsehsendungen kaputtgelacht und in denselben Kinofilmen geschmachtet.
Als es in ihrem Land ein schweres Erdbeben gab, begann sie gerade zu studieren. Damals brauchte sie meine Hilfe nicht, ihre Familie hatte Glück, ihr Haus blieb heil. Aber ich merkte, wie es sie prägte - ihre Unbeschwertheit verlor sie für lange Zeit.
Und nun hat sie zum Geburtstag nur einen einzigen Wunsch: Dass ihre beste Freundin geheilt wird. Sie hat Krebs. In ihrem Land läuft das mit den Versicherungen nicht so wie bei uns. Darum haben wir Freunde und Bekannte Geld zusammen gelegt. Und ich habe daran gedacht, wie es bei mir war: Ich sagte damals zu einem meiner Ärzte, als ich mit dem Verdacht auf Krebs in eine Klinik sollte, ich würde Krankenhäuser nicht mögen. Er antwortete: "Seien wir froh, dass wir welche haben."
Mich berührt dieses Mädchen sehr. Ihr rennen gerade viele Freunde weg, nur weil sie dieser einen Freundin beisteht. Sie ist inmitten von Prüfungen für die Freundin in der Klinik (das Geld hat gereicht, hurra!) da.
Und lächelt und sieht dennoch das Schöne im Leben.
Das ist für mich wahre Größe.
Dienstag, 13. September 2011
Begegnungen
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen