Sonntag, 29. Mai 2011

Hilfe - Fragen beantworten

Nachdem sich die Diagnose Krebs "gesetzt" hat und man alles hat sacken lassen, beginnen die Gedanken im Kopf Purzelbäume zu schlagen. Nicht so fröhliche, aber umso verwirrtere.
Erster Ansprechpartner ist dann vermutlich der Überbringer der Nachricht. Im schlechtesten Fall per Telefon, im besten Falle persönlich in Praxis oder Klinik.
Meine Klinik-Ärztin konnte mir nichts über die Heilungschancen sagen und zuckte nur mit den Schultern, als ich nachfragte. Persönlich ist also auch nicht immer besser. Ich hatte danach aber wirklich Glück: Ich konnte sofort meine Hausärztin erreichen, ohne die ich vermutlich niemals meine innere Ruhe erlangt hätte, denn sie konnte mir in kürzester Zeit Mut machen und mich beruhigen. Und schon einen Tag später hatte sie sich "den Rest" angelesen, den ich auch noch wissen musste.
Dann lernte ich meinen Onkologen kennen, den Doc, der in der Behandlungszeit für mich zuständig war - mehr als ein Engel. Er nahm sich immer Zeit, ich hatte tausende Fragen auf Zetteln stehen und er ging sie alle mit mir durch, so gut wie jederzeit. Auch das hat mich sicherer gemacht.
Die Broschüren der Deutschen Krebshilfe waren mir ebenfalls ein guter Ratgeber, man kann sie kostenlos downloaden oder per Post bestellen.
Wenn niemand da ist oder der "Draht" zu den behandelnden Ärzten nicht soooo gut ist, bietet sich der KID, Krebsinformationsdienst, an: Zu meiner Zeit konnte man seine Nummer auf einen Anrufbeantworter sprechen und wurde zurückgerufen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat seinen Sitz in Heidelberg und die Telefonnummer lautet 0800-4203040 - die Menschen dort sind für Euch da. Ansonsten findet sich bestimmt ein Arzt oder Psychologe im weiteren Bekanntenkreis. Ruhig mit anderen Menschen sprechen, wenn ihr Euch alleingelassen fühlt - irgendwer kennt sicher jemanden, der medizinisch helfen kann - und auch einfach mal "nur" zuhört.
Suchmaschinen im Internet würde ich nicht bemühen - die Ergebnisse machen einen nur verrückt.
Helfen können auch Menschen, die bereits Krebs hatten - mir haben damals unglaublich Viele gesagt "ach, ich hatte das auch schon und man kann es schaffen". Sowas ermutigt und man lernt, nach vorne zu sehen.
Natürlich dürft Ihr auch mir nach wie vor mailen, aber "echte" Menschen im näheren Umfeld tun auch ganz gut:o)
Kopf hoch! Ihr könnt es auch schaffen. Warum sollte das nicht so sein? :o)

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