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Mittwoch, 27. April 2022

Mein Katzenleben

 Lange war´s still, aber ich habe die Zeit genutzt und mein zweites Buch fertiggeschrieben. Nach "Mein Krebs heisst Leben" folgt nun genau elf Jahre später "Mein Katzenleben".

Ich habe mir viele Gedanken um den Tod gemacht. Gleichzeitig tobt zuhause das Leben - fünf Kater sind einfach nur lustig und bereichern jeden Tag. Dennoch ist es ein Buch, das nicht nur Katzenfreunde und -freundinnen lesen können. Es ist ein Büchlein über die Liebe zum Leben und das Wissen, dass fast immer alles gut werden kann.

Wer meine Katzen und mich begleiten möchte, kann dies bald tun. eBook und Taschenbuch werden in den kommenden Tagen ausgeliefert.

Wir freuen uns auf Euch!


 

Sonntag, 20. Januar 2019

Buchtipp: Debbie Johnson

Der deutsche Titel SCHLITTSCHUHGLÜCK UND MANDELDUFT ist dermaßen blöd, dass ich lieber nur auf Autorin Debbie Johnson hinweisen möchte. Der Originaltitel "Coming Home to the Comfort Food Cafe" trifft es viel genauer. Ich muss da eine ganze Menge überlesen haben, aber ich habe keine Schlittschuhe gefunden. Mandelduft lass ich noch durchgehen wegen des tollen Cafes.

Jetzt aber zu den Fakten: Ich habe lange nicht mehr ein so besonderes Buch gelesen. Und ich freue mich total, dass es Teil einer ganzen Reihe ist. Erschienen im Heyne-Verlag.

Kate und Zoe kennen sich seit der Schulzeit. Sie sind Freundinnen, Nachbarinnen und Familie - Zoe kümmert sich mit um Kates Tochter Martha, die durch einen One Night Stand entsteht.
Kate stirbt an Krebs, was zunächst ja nicht gerade mein Lieblingsthema ist. Aber der Umgang mit dem Sterben und die Beschreibung der Hinterbliebenen Zoe und Martha und all die anderen Personen, das ist schon was ganz ins Herz Gehendes. Diese Geschichte ist eine Umarmung für Menschen, die gerade jemand verloren haben. Aber auch durch diesen ganz besonderen Humor von Zoe, die Pubertät von Martha zu beschreiben oder auch die Menschen, die sie begleiten, wird es eine locker fluffige Geschichte mit Tiefgang. Wie ein Cupcake mit Füllung. Wie ein Tag am Meer. Wie - einfach lesen müssen.

Zoes Phase der Trauer, immer wieder nach hinten geschoben durch Marthas Trauer und Rebellion, wird so gut beschrieben, die Leute, denen sie in Budbury begegnen, möchte man selbst gern als Freunde haben und die bunte Wohnung gleich mit besitzen. Häuser, die besondere Namen tragen und Menschen mit ihren ganz eigenen Päckchen, die trifft man hier in diesem Buch.

Ich liebe es!


Dienstag, 12. Februar 2013

Gesund ist einfach schöner

Das Nachwort meines Buches habe ich drei Jahre nach Ende der Behandlung geschrieben und vorhin habe ich nochmal nachgeschaut - es gilt noch heute. Ich brauche meine Jess-Tage, meine Zeit für mich und bin dankbar für dieses Leben, das ich so neu geschenkt bekam. Wenn der Alltag einen einholt und man manchmal nicht so supergut drauf sein kann, dann ist es heute so, dass ich mich relativ schnell wieder fange und eben doch wieder "einfach lebe". Ein Spaziergang im Park ist ebenso Luxus wie das Kaffeetrinken mit lieben Menschen. Nichts ist mehr selbstverständlich. Es gibt diese Momente und wir können sie nicht greifen, aber wir können sie im Herzen speichern - als Erinnerung. Darum sehe ich meinen vergangenen Krebs als Chance und würde das auch wieder so sehen - ich wäre heute nicht die, die ich bin und der Weg zu mir selbst brauchte diese Abzweigung wie so viele andere. Ich werde immer dankbar dafür sein, dass es "nur" dieser Krebs war. Und Euch weiterhin schreiben was für geDANKen ich so denke.
Gesund ist einfach schöner

Montag, 10. Oktober 2011

Buchmesse




















Die Frankfurter Buchmesse wollte ich immer schonmal besuchen. Mein Traum: Als Autorin dort zu sein. Und nun ist es soweit: Fachbesucher nennt sich das, und ich freue mich total darauf.

Es ist so viel passiert, seit ich vor genau 9 Monaten erfuhr, dass der Verlag mein Manuskript ausgesucht hatte. Lesungen, Interviews, Menschen. Und so viele Fragen. Zum Beispiel: Warum ein eBook? neobooks.com ist eine Internetplattform von Droemer Knaur, auf der man zunächst einmal ein Manuskript oder eine Leseprobe kostenlos, wahlweise auch kostenpflichtig, hochladen und zum Lesen zur Verfügung stellen kann. Es kann rezensiert und bewertet werden und die Top Ten der Leser kommen quasi in den Recall des Verlages - und aus diesen werden die Gewinner von Autorenverträgen für eBooks gewählt. Das Tolle an eBooks ist, dass man zum Beispiel die Links im Buch direkt anklicken kann. Das ist bei meinem Anhang und den Tipps sehr praktisch. Außerdem lädt man sich zwanzig Bücher runter und kriegt davon "nisch gleisch Rücken" - es schleppt sich ganz leicht. Dritter Punkt ist die Schrifteinstellung beim eReader. Ich kann auch auf dem Handy unterwegs Bücher lesen - und mich nur schwer entscheiden, welche Schrift ich nun am Besten finde - und die Größe lässt sich ebenfalls einstellen, was vor allem Ältere interessieren dürfte.

Die nächsten Fragen, die ich oft gestellt bekomme: "Wie geht es dir, wenn du heute das Buch liest? Verfolgt dich der Krebs nicht?"
Wenn man veröffentlicht, darf man sein Buch ganz oft Korrektur lesen. Da bekommt man schon den nötigen Abstand mit der Zeit. Wenn man dann jedoch selbige verstreichen lässt und zum Beispiel Textstellen für die Lesung heraussucht, ist es doch immer wieder überraschend: Ich bin erstaunt, wieviel mein Kopf verdrängt hat. Wie bekloppt z.B. manch ein Arzt war - und wie toll manch anderer. Somit ist es immer wieder so, dass die Gefühle von damals ganz präsent sind - aber auch wenn es meine Story, eine Zeit meines Lebens ist, so ist es dennoch ein abgeschlossenes Kapitel. Natürlich taucht mit jeder Geschichte, die mir ein Leser erzählt oder mailt, die ein oder andere Erinnerung wieder auf, aber das tut sie auch alle paar Monate bei der Nachsorge in der Klinik.
Ich freue mich immer wieder, dass Menschen, auch ganz fremde, mir so sehr vertrauen, nachdem sie "Mein Krebs heisst Leben" gelesen haben. Eure Geschichten gehen nah, zeigen aber auch, wie wertvoll das Leben ist. Darum: Auch wenn der Krebs mein Leben verändert hat, verfolgen würde ich das nicht nennen. Leben ist das, was man daraus macht. Auch wenn man die ein oder andere Klatsche bekommt: Wenn man einmal dem Tod von der Schippe gesprungen ist, erlebt man jeden Moment umso intensiver. Und das möchte ich nicht missen.

Sonntag, 19. Juni 2011

Glück?

Vielleicht sind all diese Leute glücklich - und denken gar nicht darüber nach. Oder sie sind glücklich, weil sie nicht nachdenken. Weil ja Gefühle Gefühle sind und nichts mit D E N K E N zu tun haben sollten.
Aber W I S S E N sie dann, dass sie glücklich sind?
Oder ist ihnen das egal?
Wenn ich über Glück nachdenke, bin ich dann glücklicher, weil ich mir meines Glückes bewusster bin oder unglücklicher, weil ich andere Maßstäbe, Glücksmaßstäbe sozusagen, habe?
Was ist Glück - ein Gefühl, oder das Wissen, dass es (irgendwo?) existiert?
Meins ist in mir. Und in jedem blauen Himmel. In Musik oder einem Theater- oder Konzertsaal. In jedem meiner Freunde, dem Lachen eines Kindes (was fangen die Leute an zu strahlen, wenn ein Kind herzlich lacht...). In den Augen eines Haustieres oder in den Farbtuben, die ich für mein neues Bild brauche, finde ich genau so das Glück wie in jedem Tag, an dem ich morgens aufwachen und rausgehen darf. Glück ist Schokolade, eine Umarmung, ein liebes Wort und Kartoffelsuppe. Seifenblasen und Sterne machen genauso glücklich wie ein schöner Stein oder eine bunte Tapete oder eine Kinderserie. Auch ein pünktlicher Zug ist Glück. Glück ist so viel. Man wird es nie anfassen können. Aber es ist da. Also doch gefühltes Wissen?
;O)

Donnerstag, 10. März 2011

Mein Krebs heisst Leben


Wow.... so viel ist mittlerweile passiert! "Mein Krebs heisst Leben" gibt´s jetzt auch auf Facebook. Außerdem hat es Dank Euch - und Dank des Verlages - nun endlich mit einem Autorenvertrag geklappt!
Und heute hatte ich einen absolut coolen Termin: Das erste Interview zum Buch! Das Bild dürft Ihr schonmal hier sehen:
Ich freue mich gerade total!

Freitag, 5. März 2010

33

Heute bin ich 33 Jahre alt geworden - was an sich nichts Besonderes ist, jeden Tag haben Milliarden Menschen Geburtstag und älter werden wir auch täglich. Im letzten Jahr war mir nach Feiern zumute, eine große Party gab es, die meine Freunde mir geschenkt haben. Dieses Jahr war mir nur Sonne wichtig, Sonne und blauer Himmel. Seit dem Krebs habe ich zwei Geburtstage - diesen, den heutigen, und den Tag im Oktober, als es 2008 hieß, der Krebs sei fort. Nachdenklich bin ich dadurch geworden, und dankbar. Dass es Tage gibt, die ich neben dem "alltäglichen besonderen Leben" als noch besonderer zu schätzen weiß. Wie zum Beispiel, 33 zu werden. Das ist schon ´ne Leistung.:o))

Donnerstag, 19. November 2009

Mein Buch mein Krebs heisst Leben


Eins
Nicht so schön
„Das Ergebnis ist leider nicht so schön“, verzieht die Ärztin das Gesicht, „es wird zwar noch einen Befund geben, aber dieser erste stimmt meistens.“
Wieso bloß gibt es dann zwei bzw. warum warten die den zweiten Befund nicht ab, bevor die mich verrückt machen? Ich bin seltsam klar in diesem Moment, in dem ich auf einem HNO-Behandlungsstuhl in einer Minikabine sitze, in der HNO-Abteilung eines Krankenhauses, in dem ich vor kurzem operiert wurde.
Rechts von mir liegen allerhand Ohren-Instrumente, links an der Wand hängt ein Kinderbuchbild, Aachen bei Belgien steht darauf.
Hä? Achso, es soll ein Reisebüro darstellen. Wohin wird meine Reise gehen?
Die Ärztin ist verschwunden, um in der Stadtklinik in Baden-Baden anzurufen, damit ich dort möglichst schnell eine Computertomographie kriege und nicht wieder hierher nach Karlsruhe kommen muss. Sie erreicht niemanden, kommt zurück und ignoriert beharrlich meine Fragen nach den Heilungschancen, indem sie mich auffordert, das kleine Versicherungskärtchen für die Überweisung herauszusuchen. Ich zerre es aus dem Portemonnaie. Komisch, sonst finde ich in dieser Tasche nie etwas so schnell. Ich schaue wieder das seltsame Bild an, die Ärztin verschwindet erneut, eine andere schaut herein, sie sucht etwas und scheint mich nicht zu bemerken. Vielleicht bin ich unsichtbar?
Jetzt kommen die wirren Gedanken, aber das ist vielleicht auch normal, immerhin habe ich anscheinend Krebs.

Zwei Wochen haben sie mich warten lassen, zwei Wochen, obwohl man auf dem Fax der Klinik deutlich sehen kann, dass der Befund schon zehn Tage alt ist. Wie lange die wohl für den zweiten Befund brauchen?
Plötzlich bin ich wie in Watte gepackt, bekomme alles nur noch wie durch einen Schleier mit – die erste Ärztin erscheint wieder, reicht mir das Kärtchen sowie eine Überweisung und die Telefonnummer der Klinik, weil sie immer noch keinen erreicht hat.
Sie schweigt weiterhin, auch als ich frage: „Aber es ist doch heilbar?“
Sie zuckt mit den Schultern, öffnet eine Mappe – meine Akte – holt eine Faxkopie heraus und drückt sie mir in die Hand. Der Befund.
Dann streckt sie mir die Hand entgegen: „Alles Gute für Sie!“
Aha, ich soll also gehen. Gut, dann mache ich das.
Benommen laufe ich an anderen Patienten vorbei, an Ärzten, durch den Warteraum, das Foyer – ich bekomme von dem, was um mich herum los ist, gar nichts mit.
Draußen dauert es ewig, bis mein soeben eingeschaltetes Mobiltelefon Netzempfang hat. Dann wähle ich sofort die Nummer der Praxis meiner Hausärztin, heulend. Ich haue der armen Arzthelferin ein paar Worte um die Ohren, die Diagnose, die Bitte, einen Termin in der Stadtklinik zum CT zu machen. Als ich merke, dass ich völlig durcheinander und schon bis zur Bahnhaltestelle gelaufen bin – wie bin ich unfallfrei über die Straße gekommen?? – entschuldige ich mich, dass ich so viel auf einmal geredet habe.
Sie ist weiterhin ganz ruhig: „Wir rufen zurück!“
Kaum fünf Minuten später ist meine Hausärztin am Telefon. Ganz ruhig fragt sie nach dem genauen Befund, lässt ihn sich von mir mehrfach vorlesen, fragt: „Steht da wirklich Hodgkin? Oder steht dort Non-Hodgkin?“
„Da steht Hodgkin“, wiederhole ich, lese ihr zweimal vor, was da steht und weiß nicht weshalb, aber ich werde ruhiger, vor allem, als ich ihre Worte erfasse:
„Gut. Sie haben den besseren der beiden Krebse erwischt. Wenn nirgendwo sonst als im Hals etwas ist, haben Sie über 90% Heilungschance.“
Dann folgen noch ein paar organisatorische Sätze, sie wird sich um alles kümmern, dann beenden wir das Telefonat und ich putze mir erstmal die Nase.

Ich steige in die Straßenbahn und will heimfahren. Nein, Moment, ich wollte doch eigentlich Tine, eine Freundin besuchen. Tine, die ich ein halbes Jahr nicht mehr gesehen habe.
Na, tolles Timing. Ich mach´s aber trotzdem.
Auf der halbstündigen Fahrt schicke ich SMS an Freunde, weil ich null mit so einer Diagnose gerechnet habe und eher nebenbei von diesem Montag erzählt hatte.
Rückblick – drei Wochen zuvor glaubte nicht einmal der diensthabende Arzt daran, dass mir etwas fehlt:
„Ich operiere Sie nicht, ohne, dass mir Ihre Blutwerte vorliegen - Sie haben bestimmt nur eine Katzenhaarallergie!“
Der Arzt im Krankenhaus motzt mir ins Gesicht, seine Kollegin ist genauso sprachlos wie ich:
„Bitte? Glauben Sie, ich sitze hier mit meiner Überweisung und den Untersuchungsunterlagen nur zum Spaß, weil ich gerade Zeit hatte? Im Blut ist nichts zu sehen, hat mir meine Hausärztin gesagt, aber sie und mein HNO-Arzt meinten, eine OP sei notwendig, um zu schauen, ob die Lymphknoten befallen sind oder nicht!“
Ich bin müde, seit sechs Stunden zu Voruntersuchungen im Krankenhaus und habe auch Zimmer und somit Bett schon zugeteilt bekommen. Und nun will der Herr Doktor mich nicht operieren. Er lässt sich von niemandem umstimmen, meine Hausärztin hat die Praxis bereits geschlossen und somit packe ich unverrichteter Dinge meine Sachen wieder ein und fahre nach Hause. Da wird einem seit Wochen was von „Wir müssen etwas Bösartiges bloß ausschließen, es ist aber nur ein kurzer Routineeingriff“ erzählt, auf dem Ultraschallbild sehen zwei Ärztinnen vergrößerte Lymphknoten, im Blut ist nichts, ein HNO-Arzt tastet die vergrößerten Lymphknoten und dann will der diensthabende Arzt in der Klinik mich nicht operieren. Okay, wäre ich zu einer Nasen-Schönheits-OP gekommen wie die vielen anderen Patienten, dann wäre er vielleicht netter gewesen, aber so? Also einen Schnitt am Hals, um einen Lymphknoten zu entnehmen, nö, das macht er nicht. Auch nicht, als ich sage, dass ich weder eine Katze besitze noch Kontakt zu ihnen habe.
„Eine Operation bei Ihnen ist so unnötig wie ein drittes Nasenloch“, meint er abschließend zu mir.
Zuhause sitze ich dann da und denke Okay, wenn der mich heimschickt, dann ist wohl auch nichts. Ich geh da nicht wieder hin. Meine Hausärztin überredet mich aber am nächsten Tag, es doch zu tun.
Daran muss ich jetzt denken, während die Straßenbahn durchs Land tuckert.
Drittes Nasenloch, pah!
Ich bekomme Kraft-SMS und Anrufe und bei Tine angekommen trinke ich erstmal einen Schnaps. Das brennt! Die Wärme, die er auslöst, tut gut und passt zu der Ruhe, die ich ganz plötzlich in mir habe. Die Watte um mich herum löst sich langsam auf.


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