Sonntag, 6. Februar 2011
Hilfe - was essen bei Bestrahlung?
Auch wenn man sie eigentlich nicht mehr sehen kann - das Beste ist immer noch die Schmelzflockensuppe. Aus irgendeinem Grund hatte ich irgendwann Süßes total über und ich kam mit Astronautennahrung und Pistazienmilchshakes nicht weiter. Wenn man, wie bei im Hals sitzendem Lymphdrüsenkrebs, auch genau dort bestrahlt wird, entzündet sich die Speiseröhre - und eben auch der Hals. Das klingt schlimmer als es ist. Denn genau so schnell, wie sie gekommen sind, verschwinden die Nebenwirkungen auch wieder. Und danach ist Essen ein Fest - man genießt schmeckt vor allem wieder - auch wenn das ein bisschen länger dauert, je nach Gewürz oder Süße. Während der Bestrahlungswochen fand ich Eis sehr angenehm, obwohl draußen grauester November war, oder eben eine dünne Suppe. Man darf nicht vergessen, dass man schon wegen der Chemo-Zeit nicht so viel zu essen braucht wie ein gesunder Mensch. Man hat viel weniger Hunger oder Appetit. Sich dennoch ausgewogen zu ernähren ist auf jedenfall mit der "Astronautennahrung" möglich, die man in der Klinik bekommt: Kleine Fläschchen, die wie Joghurtdrinks aussehen - und die es auch nur in "süß" gibt. Außerdem kann man vor jeder Mahlzeit eine vom Arzt verschriebene Flüssigkeit schlucken, die Hals und Speiseröhre auskleidet und leicht betäubt. Es wird einem so leicht wie möglich gemacht und wenn man bedenkt, dass man schon drei Wochen nach der Strahlentherapie wieder gut Gewürztes essen kann und nur vorsichtig sein muss bei harten Sachen oder richtig tollem indischen Essen, dann ist das alles halb so wild. Übrigens bekommt man durch die Bestrahlung längerfristig einen trockenen Mund - ich habe deshalb immer zuckerfreie Bonbons dabei.
Hilfe - Hautpflege bei Bestrahlung
Ich habe so allerhand gehört. Entweder durfte man die Markierungen nicht abwaschen oder die betroffenen Hautstellen sollten nicht nass werden oder man sollte Seife und Deo weglassen.
Bei Morbus Hodgkin, auch unter Hodgkin Lymphom oder Lymphdrüsenkrebs bekannt, wird man zur Abheilung UND Vorbeugung bestrahlt. Bei mir waren es insgesamt drei Wochen direkte Bestrahlung und dann nochmal etwa 6 Wochen mit vorsichtigem Verhalten. Ich habe mit einem geruchsneutralen seifenfreien Duschgel aus dem Drogeriemarkt geduscht und die Haut trockengetupft, ohne sie an den bestrahlten Stellen einzucremen. Deo Roll-on habe ich ebenfalls benutzt, allerdings sehr sparsam. Die Haut wurde allgemein etwas trockener und war auch direkt an den Bestrahlungstagen etwas gerötet, da aber die Markierungen auf einer Maske vorgenommen wurden und nicht direkt auf meiner Haut, war das alles so in Ordnung. Ich empfehle hier außerdem die 053 Strahlentherapie-Broschüre der Deutschen Krebshilfe http://www.krebshilfe.de/blaue-ratgeber.html
Immer dran denken: Auch die Bestrahlung geht vorbei und dann darf man wieder Schokobodylotioncremen, was das Zeug hält!!!
Bei Morbus Hodgkin, auch unter Hodgkin Lymphom oder Lymphdrüsenkrebs bekannt, wird man zur Abheilung UND Vorbeugung bestrahlt. Bei mir waren es insgesamt drei Wochen direkte Bestrahlung und dann nochmal etwa 6 Wochen mit vorsichtigem Verhalten. Ich habe mit einem geruchsneutralen seifenfreien Duschgel aus dem Drogeriemarkt geduscht und die Haut trockengetupft, ohne sie an den bestrahlten Stellen einzucremen. Deo Roll-on habe ich ebenfalls benutzt, allerdings sehr sparsam. Die Haut wurde allgemein etwas trockener und war auch direkt an den Bestrahlungstagen etwas gerötet, da aber die Markierungen auf einer Maske vorgenommen wurden und nicht direkt auf meiner Haut, war das alles so in Ordnung. Ich empfehle hier außerdem die 053 Strahlentherapie-Broschüre der Deutschen Krebshilfe http://www.krebshilfe.de/blaue-ratgeber.html
Immer dran denken: Auch die Bestrahlung geht vorbei und dann darf man wieder Schokobodylotioncremen, was das Zeug hält!!!
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Donnerstag, 27. Januar 2011
Hilfe - Haare
Einer der Ärzte sagte nach Diagnosestellung "Ihre Haare werden nach der Chemo wieder wachsen, jungen Frauen muss man das sagen...!" - Für mich war das in dem Moment schon total klar: Die Chemo würde mich zwar heilen, aber eben auch nur mit Nebenwirkungen. Ich habe meine langen Haare dann zu Zöpfen geflochten und selbst Zopf für Zopf abgeschnitten. Dass ich sie aufbewahrt habe, tat mir während der Behandlung gut: Sich vor Augen zu halten, dass man wieder Zöpfe haben wird und auch Haare zu fühlen, finde ich schon wichtig. Aber alles in allem sind es nur Haare. Man bekommt eine Perücke von der Krankenkasse bezahlt und sollte diese auch, so schwer es fällt, direkt vor Behandlungsbeginn noch aussuchen, solange man noch eigenes Haar hat, damit die Perücke zu Euch passt und nicht unnatürlich wirkt. Ich habe mich gegen eine Perücke entschieden, weil es Sommer war und es einfach nicht zu mir gepasst hätte. Noch bevor der "richtige" Haarausfall begann, kürzte ich meinen selbstgeschnittenen Kurzhaarschopf mit der Nagelschere bis auf wenige Millimeter - um dann während des Haarausfalls (2 Wochen nach Behandlungsbeginn) mit selbstklebenden Fusselrollen, die man in jedem Drogeriemarkt oder in manchen H&M´s bekommt, darüberzugehen. Die Kopftücher waren bunt - und wenn ich manchmal angefeindet wurde, weil Menschen dachten, ich sei Muslima, machte mich das einfach nur stolz.
Sobald die Behandlung beendet ist, wächst schnell ein Flaum. Und dann ist es einfach nur spannend zu sehen, wie sich die Haarstruktur entwickelt. Ich bekam zuerst Locken. Heute ist mein Haar wieder glatt, aber viel voller als früher.
Shampoo hält übrigens ewig - ich habe es damals einfach im Dunkeln aufbewahrt.
Kopf hoch: Ihr seid auch ohne Haare schön!
Sobald die Behandlung beendet ist, wächst schnell ein Flaum. Und dann ist es einfach nur spannend zu sehen, wie sich die Haarstruktur entwickelt. Ich bekam zuerst Locken. Heute ist mein Haar wieder glatt, aber viel voller als früher.
Shampoo hält übrigens ewig - ich habe es damals einfach im Dunkeln aufbewahrt.
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Sonntag, 16. Januar 2011
Hilfe - Leben nach Krebs
Teil Fünf meiner Serie: Das Leben "danach" ist ganz anders als vorher. Man ist ein Überlebender, ein Survivor. Im einen Moment spürt man: Es kann einen nichts mehr wirklich umhauen. Im nächsten Moment ist man aber immer schwächer als vorher. Müder. Schneller außer Atem. Auch empfindlicher. Weniger bereit, ungesund zu leben, weil man allzuschnell wieder krank werden könnte. Man kann schneller - und länger - erkältet sein oder einfach anfälliger für alles Mögliche. Aber man weiß: Es geht vorbei.
Und: Man hat alle paar Monate diese dusseligen Nachsorgetermine in der Klinik, bei denen einen das Erlebte einholt und man einfach nur noch raus will.
ABER: Wenn man dann raus ist und der Doc gesagt hat, dass alles in Ordnung ist - das ist das allerbeste Gefühl. Leben! Atmen! Raus! Ich gehe danach meistens neue Klamotten kaufen, weil ich dann so fröhlich bin. Oder in das Cafe, in dem ich für mich meine erfolgreiche Behandlung gefeiert habe und in dem mich die ältere Dame damals fragte, ob ich mich wirklich so unter Leute traue, wegen der Ansteckungsgefahr.
Außerdem hat das Leben nach Krebs den Vorteil, dass man wirklich die kleinen Dinge nicht mehr zu achten vergisst. Die Haare beginnen zu wachsen. Es ist spannend, zu sehen, was sich aus diesem kleinen grauen Flaum entwickelt. Ich habe erst Locken bekommen - und leider nicht behalten. Aber egal, es sind bloß Haare!
Man darf jederzeit hinausgehen und sich mit Menschen treffen - ohne Mundschutz. Man kann relativ schnell wieder Radfahren und weitere Strecken spazierengehen - während der Behandlung ist das für mich unmöglich gewesen. Ich brauchte für eine fünfminütige Strecke eine Dreiviertelstunde, daran denke ich immer noch, wenn ich dankbar die Straße entlangschlendere.
Mit dem Schwimmen musste ich eine Weile warten, bis meine Ärztin sagte, das Immunsystem habe sich erholt. Auch die Müdigkeit ist nach einiger Zeit schon weniger schlimm. Man gewöhnt sich daran - und ein Lesetag ist auch etwas Schönes. Klar kann man auch wieder Partymachen, aber das Insichhineinhorchen sollte man einfach nie wieder vergessen.
Das Leben ist ein Geschenk. Wenn es einem beinahe genommen worden wäre und zurückgegeben wurde, behält man es gerne noch eine Weile.
An dieser Stelle bleibt mir nur noch, Samuel Beckett mit dem Spruch auf einer Postkarte zu zitieren: "Das Ziel des Lebens ist das Leben selbst" und zu sagen: Lebt!!
♥
Und: Man hat alle paar Monate diese dusseligen Nachsorgetermine in der Klinik, bei denen einen das Erlebte einholt und man einfach nur noch raus will.
ABER: Wenn man dann raus ist und der Doc gesagt hat, dass alles in Ordnung ist - das ist das allerbeste Gefühl. Leben! Atmen! Raus! Ich gehe danach meistens neue Klamotten kaufen, weil ich dann so fröhlich bin. Oder in das Cafe, in dem ich für mich meine erfolgreiche Behandlung gefeiert habe und in dem mich die ältere Dame damals fragte, ob ich mich wirklich so unter Leute traue, wegen der Ansteckungsgefahr.
Außerdem hat das Leben nach Krebs den Vorteil, dass man wirklich die kleinen Dinge nicht mehr zu achten vergisst. Die Haare beginnen zu wachsen. Es ist spannend, zu sehen, was sich aus diesem kleinen grauen Flaum entwickelt. Ich habe erst Locken bekommen - und leider nicht behalten. Aber egal, es sind bloß Haare!
Man darf jederzeit hinausgehen und sich mit Menschen treffen - ohne Mundschutz. Man kann relativ schnell wieder Radfahren und weitere Strecken spazierengehen - während der Behandlung ist das für mich unmöglich gewesen. Ich brauchte für eine fünfminütige Strecke eine Dreiviertelstunde, daran denke ich immer noch, wenn ich dankbar die Straße entlangschlendere.
Mit dem Schwimmen musste ich eine Weile warten, bis meine Ärztin sagte, das Immunsystem habe sich erholt. Auch die Müdigkeit ist nach einiger Zeit schon weniger schlimm. Man gewöhnt sich daran - und ein Lesetag ist auch etwas Schönes. Klar kann man auch wieder Partymachen, aber das Insichhineinhorchen sollte man einfach nie wieder vergessen.
Das Leben ist ein Geschenk. Wenn es einem beinahe genommen worden wäre und zurückgegeben wurde, behält man es gerne noch eine Weile.
An dieser Stelle bleibt mir nur noch, Samuel Beckett mit dem Spruch auf einer Postkarte zu zitieren: "Das Ziel des Lebens ist das Leben selbst" und zu sagen: Lebt!!
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Sonntag, 28. November 2010
Hilfe - Alternative Heilmethoden bei Krebs
Teil 4: Heute wurde ich gefragt, ob es wirklich stimmt, dass mir gesagt wurde, jemand würde bei Krebs keine Chemo machen, sondern nur mit Homöopathie behandeln. Ja. Das war so. Man bekommt allerhand Rat-Schläge und man muss sorgsam abwägen und damit umgehen..
Mir hat sich nie die Frage gestellt. Klar hatte ich keine Lust darauf, Haare zu verlieren und Übelkeit und Schmerzen zu verspüren. Aber die Krebstherapie ist nicht umsonst eine der teuersten. Das System ist Dank Forschung und Erfahrung schon sehr ausgeklügelt. Wenn ein Medikament Nebenwirkungen verursacht, können diese durch ein weiteres Medikament zumindest gemildert werden. Und so weiter. Es heisst, dass Tumore Vitamin C nicht mögen und ich habe in dieser Zeit Orangensaft geliebt, also könnte das stimmen, aber bewiesen ist das nicht und die Broschüre des Tumorzentrums Freiburg räumt mit allem auf. Man kann sie herunterladen oder in manchen Kliniken und Wartezimmern bekommen.
Dass Homöopathie als Unterstützung zur Chemo- und Strahlentherapie genommen werden kann, unterschreibe jedoch auch ich. Traumeel zum Beispiel hilft bei den Nebenwirkungen und eine Entgiftung nach der ganzen Tortur ist auch nicht verkehrt, im Gegenteil. Aber noch heute sage ich: Ich hätte niemals auf die Chemotherapie verzichtet, denn gerade bei Hodgkin gilt sie als Heilmittel und nicht (nur) als lebensverlängernd.
Alles Liebe,
Eure Jess
♥
Mir hat sich nie die Frage gestellt. Klar hatte ich keine Lust darauf, Haare zu verlieren und Übelkeit und Schmerzen zu verspüren. Aber die Krebstherapie ist nicht umsonst eine der teuersten. Das System ist Dank Forschung und Erfahrung schon sehr ausgeklügelt. Wenn ein Medikament Nebenwirkungen verursacht, können diese durch ein weiteres Medikament zumindest gemildert werden. Und so weiter. Es heisst, dass Tumore Vitamin C nicht mögen und ich habe in dieser Zeit Orangensaft geliebt, also könnte das stimmen, aber bewiesen ist das nicht und die Broschüre des Tumorzentrums Freiburg räumt mit allem auf. Man kann sie herunterladen oder in manchen Kliniken und Wartezimmern bekommen.
Dass Homöopathie als Unterstützung zur Chemo- und Strahlentherapie genommen werden kann, unterschreibe jedoch auch ich. Traumeel zum Beispiel hilft bei den Nebenwirkungen und eine Entgiftung nach der ganzen Tortur ist auch nicht verkehrt, im Gegenteil. Aber noch heute sage ich: Ich hätte niemals auf die Chemotherapie verzichtet, denn gerade bei Hodgkin gilt sie als Heilmittel und nicht (nur) als lebensverlängernd.
Alles Liebe,
Eure Jess
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Freitag, 26. November 2010
Hilfe - Angehörige
Teil Drei meiner kleinen Reihe außerhalb des Buches: Mich schreiben immer wieder Menschen an, die mich Dinge fragen - und an dieser Stelle greife ich nach Absprache Fragen raus, um sie öffentlich zu beantworten. Heute mal mein Bauchgefühl zum Thema soziales Umfeld.
Viele überlegen, wem sie sagen sollen, dass sie nun an Krebs erkrankt sind.
Ich bin der Meinung, dass man gründlich aussieben sollte: Wer tut mir gut, wer versteht mich, wem kann ich was plausibel erklären und wer ist ein Energiezieher? Dann weiss man eigentlich schon, wem man es sagen kann - und sollte.
Klar, vor der Chemo hat man viel zu regeln und ganz andere Gedanken, aber da mal kurz genau hinzusehen, wen man in den kommenden Monaten um sich "ertragen" kann, ist gute Vorarbeit. Man fühlt sich nicht monatelang schlecht, man kann Dinge unternehmen und Freunde treffen - wichtig für mich war aber immer ein Rudel von Menschen, denen ich mich schwach zeigen und anvertrauen konnte. Also habe ich es gleich denen gesagt, die mir nah sind. Menschen, die ich beunruhigt hätte oder vor allem: die mich beunruhigt hätten, haben es erst sehr spät erfahren. Aber auch die, die sich Sorgen gemacht hätten, habe ich erstmal außen vor gelassen. Wem man nicht täglich begegnet, muss man es nicht leich sagen. Natürlich verändern Chemo- und Strahlentherapie auch das Aussehen und man wird manchmal nur komisch beäugt, ab und zu direkt darauf angesprochen, aber das hat alles noch Zeit. Wenn Ihr in der Situation"Diagnose+Voruntersuchungen" seid, kann ich nur empfehlen, auf der Seite der Deutschen Krebshilfe einige kostenlose Broschüren auszuwählen - auch die für die Angehörigen - und ansonsten Zeit ins Land gehen zu lassen. Nur Ihr wisst, mit wem Ihr weinen könnt, von wem Ihr Hilfe annehmen könnt (und müsst) und wer auch versteht, dass Ihr mal was vom Leben der anderen hören wollt. Denn nicht nur Euer Leben geht weiter - sondern auch das Eurer Freunde und Lieben. Ich habe meinem "Rudel" gesagt, dass ich weiter teilhaben will an dem, was sie beschäftigt. Klar haben wir oft hier gesessen und der Krebs und die Endlichkeit des Lebens war Thema, aber es gibt auch den ersten Schultag des Patenkindes, Weihnachten, Geburtstage und Zoff - das lenkt Euch auch vom Krebs ab - denn der nimmt einfach zuviel Raum ein auf Dauer. Alles in allem: Die, mit denen Ihr im normalen Leben reden oder schweigen könnt, sind die Richtigen. Alle anderen haben dann erstmal Sendepause - denn jetzt geht es um Euch. Verbringt Zeit mit den Menschen, die Euch guttun. Und mit Euch selbst. Malen kann helfen und alles aufzuschreiben auch. Manche lenken sich mit Lesen ab. Horcht auf Euer Inneres. Das kann nie falsch sein.
Alles Liebe,
Eure Jess
Viele überlegen, wem sie sagen sollen, dass sie nun an Krebs erkrankt sind.
Ich bin der Meinung, dass man gründlich aussieben sollte: Wer tut mir gut, wer versteht mich, wem kann ich was plausibel erklären und wer ist ein Energiezieher? Dann weiss man eigentlich schon, wem man es sagen kann - und sollte.
Klar, vor der Chemo hat man viel zu regeln und ganz andere Gedanken, aber da mal kurz genau hinzusehen, wen man in den kommenden Monaten um sich "ertragen" kann, ist gute Vorarbeit. Man fühlt sich nicht monatelang schlecht, man kann Dinge unternehmen und Freunde treffen - wichtig für mich war aber immer ein Rudel von Menschen, denen ich mich schwach zeigen und anvertrauen konnte. Also habe ich es gleich denen gesagt, die mir nah sind. Menschen, die ich beunruhigt hätte oder vor allem: die mich beunruhigt hätten, haben es erst sehr spät erfahren. Aber auch die, die sich Sorgen gemacht hätten, habe ich erstmal außen vor gelassen. Wem man nicht täglich begegnet, muss man es nicht leich sagen. Natürlich verändern Chemo- und Strahlentherapie auch das Aussehen und man wird manchmal nur komisch beäugt, ab und zu direkt darauf angesprochen, aber das hat alles noch Zeit. Wenn Ihr in der Situation"Diagnose+Voruntersuchungen" seid, kann ich nur empfehlen, auf der Seite der Deutschen Krebshilfe einige kostenlose Broschüren auszuwählen - auch die für die Angehörigen - und ansonsten Zeit ins Land gehen zu lassen. Nur Ihr wisst, mit wem Ihr weinen könnt, von wem Ihr Hilfe annehmen könnt (und müsst) und wer auch versteht, dass Ihr mal was vom Leben der anderen hören wollt. Denn nicht nur Euer Leben geht weiter - sondern auch das Eurer Freunde und Lieben. Ich habe meinem "Rudel" gesagt, dass ich weiter teilhaben will an dem, was sie beschäftigt. Klar haben wir oft hier gesessen und der Krebs und die Endlichkeit des Lebens war Thema, aber es gibt auch den ersten Schultag des Patenkindes, Weihnachten, Geburtstage und Zoff - das lenkt Euch auch vom Krebs ab - denn der nimmt einfach zuviel Raum ein auf Dauer. Alles in allem: Die, mit denen Ihr im normalen Leben reden oder schweigen könnt, sind die Richtigen. Alle anderen haben dann erstmal Sendepause - denn jetzt geht es um Euch. Verbringt Zeit mit den Menschen, die Euch guttun. Und mit Euch selbst. Malen kann helfen und alles aufzuschreiben auch. Manche lenken sich mit Lesen ab. Horcht auf Euer Inneres. Das kann nie falsch sein.
Alles Liebe,
Eure Jess
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Dienstag, 9. November 2010
Krebsnachsorge nach zwei Jahren
Es heisst immer, in den ersten zwei Jahren nach einer abgeschlossenen Krebsbehandlung gibt es die meisten Rückfälle. Bei meinem Hodgkin Lymphom dann nochmal nach insgesamt 5 Jahren. Ich hatte meine 2-Jahres-Nachsorge: Alles gut!
Jetzt halte ich noch weitere 3 Jahre durch (Mädels, die Ihr gerade meinen Weg geht: 2 Jahre RASEN vorbei!!:o)) UND feiere meine neue glatzenfreie Frisur: Den ersten Pferdeschwanz seit Sommer 2008:O)
Alles Liebe und bis bald
Eure Jess
Jetzt halte ich noch weitere 3 Jahre durch (Mädels, die Ihr gerade meinen Weg geht: 2 Jahre RASEN vorbei!!:o)) UND feiere meine neue glatzenfreie Frisur: Den ersten Pferdeschwanz seit Sommer 2008:O)
Alles Liebe und bis bald
Eure Jess

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