In letzter Zeit werde ich öfter gefragt, warum
ich so fröhlich auf das Leben vertraue. Das habe ich gelernt, auch
lernen müssen. In einem Gespräch sagte ich "darum heisst mein Buch doch
´Mein Krebs heisst Leben´, ich habe Dankbarkeit und Leben gelernt" und
mein Gegenüber meinte: "Stimmt!". Nicht nur der Krebs hat mich geprägt.
Aber ich bin immer noch dankbar wenn ich alleine durch den Park laufe (was
damals undenkbar war) oder nach meiner Hartz IV-Zeit nun nicht mehr
überlegen muss, wieviele Nudeln kann ich vom Flaschenpfand kaufen,
sondern "ja, ich kann auch mal abends ausgehen ohne nachzudenken". Und
als mir diese Zitate wiederbegegneten, dachte ich, ich teil sie mit Euch
♥ "Vom Stundenzeiger des Lebens. — Das Leben besteht aus seltenen
einzelnen Momenten von höchster Bedeutsamkeit und unzählig vielen
Intervallen, in denen uns besten Falls die Schattenbilder jener Momente
umschweben. Die Liebe, der Frühling, jede schöne Melodie, das Gebirge,
der Mond, das Meer — Alles redet nur einmal ganz zum Herzen: wenn es
überhaupt je ganz zu Worte kommt. Denn viele Menschen haben jene Momente
gar nicht und sind selber Intervalle und Pausen in der Symphonie des
wirklichen Lebens". (Friedrich Nietzsche, Werke I: Menschliches,
Allzumenschliches) und dazu fällt mir ein, als Trost für alle die, die
nicht gerade vor Glückseligkeit platzen so wie ich das zurzeit tue,
glaubt mir, nur wer die Schatten kennt, kann wie die Sonne strahlen,
hört nur zu: "Alles geben die Götter, die unendlichen,
ihren Lieblingen ganz, alle Freuden, die unendlichen, alle Schmerzen, die unendlichen, ganz". (Goethe) ♥
Samstag, 5. Januar 2013
Dankbarkeit
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