Zwei Leben, zwei verschiedene Zeiten:
Catherine Hall schreibt in ihrem Buch RÜCKBLENDE einerseits Eilzabeths Tagebuch aus
1914/15 und andererseits Jo´s Brief an Suze.
Die Wechsel sind spannend und
ließen mich immer weiterlesen, weil ich sonst hätte vorblättern
wollen, um den jeweiligen Teil weiterzulesen. Allerdings hätte mir ja
dann wieder die andere Zeit gefehlt, darum habe ich dieses Buch binnen
weniger Tage verschlungen.
Elizabeth arbeitet im Brightoner Royal
Pavilion, zu dieser Zeit Lazarett für indische Soldaten. Sie ist mit
Robert verlobt und muss immer wieder Grenzen erleben, da bestimmte Dinge
einfach nicht „schicklich“ sind.
Jo kehrt aus Afghanistan
nach Brighton zurück und erzählt in ihren Briefen an Suze, wie sie das
Leben als Kriegsfotografin dort empfunden hat. Parallelen zu Elizabeth
und gleichzeitig ab und an das Gefühl, die Menschheit sei „weiter“ – und
dann doch wieder Einschränkungen, die einem
die Gesellschaft auferlegt.
Es ist ein Buch mit vielen
Geschichten, Lebensgeschichten, und die Menschen sind so wundervoll
beschrieben, dass man sie meist ins Herz schließt. Ich musste weinen, an
zwei Stellen, und berührend ist auch, wie Jo versucht, sich
wiederzufinden,
nachdem sie Schlimmes in Afghanistan erlebt hat. Dass Elizabeth
auf etwas verzichtet und hoffentlich doch glücklich wird, ist auch eine Sache, über
die ich lange nachdenken musste. Doch es ist keinesfalls ein
bedrückendes Buch.
Auch habe ich viele Orte in Brighton und
Hove wiedererkannt.
Wie man noch dazu das Leben in Afghanistan so
anschaulich erzählen kann und die Fotos der Kriegsfotografin beschreibt,
macht das ganze Werk zu einer Collage, einem Bild mit vielen Bildern
darin.
Es ist ein Buch, das ich
unbedingt in gebundener Form haben wollte. Ein Lebensbuch, eines, in das
man immer wieder schauen mag. Du bekommst es aber auch als eBook beim
Verlag Krug und Schadenberg und anderen Onlineportalen.